Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Oberteuringen soll einen Bürgerbus bekommen
Ehrenamtliche wollen Verein für das „Teuringer Bus’le“gründen – Bürger sollen Fragebogen ausfüllen
OBERTEURINGEN - Ein Bürgerbus, der mobilitätseingeschränkte Bürgerinnen und Bürger von A nach B bringt: Das ist die Idee von 14 ehrenamtlichen Oberteuringern, die dafür jetzt sogar eigens einen Verein gründen wollen. Was in anderen Gemeinden schon gut funktioniert, soll auch in Oberteuringen mit dem „Teuringer Bus’le“ein Erfolg werden.
Frank Kulke und Petra Mecking sind Teil des Teams. „Seit Ende Januar konferiert unsere Gruppe alle 14 Tage digital. Unterstützt werden wir von unserer Inklusionsbeauftragten Annika Taube und von Ingo Kitzmann vom Linzgau-Shuttle“, berichtet Kulke. Mit der Initiative „Demokratie leben“, zu der er vor einem Dreivierteljahr dazustieß, hat Petra Mecking vor einiger Zeit eine Umfrage gestartet, die ergab, dass der Wunsch bei den Bürgern nach einer Verbesserung der Mobilität da ist. „So hat sich aus der bestehenden Initiative die neue für einen Teuringer Bürgerbus entwickelt“, schildert Mecking.
Durch die Allianz für Beteiligung, ein Netzwerk, das sich für die Stärkung von Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung in Baden-Württemberg einsetzt, hat die Gruppe nicht nur Fördermittel bekommen, sondern auch einen Beratungsgutschein, der die Mitarbeit von Berater
Ingo Kitzmann an dem Projekt ermöglicht. „Am 30. April soll dieser Gutschein abgegolten sein, sodass wir planen, bis dahin eine Satzung für unseren Verein fertig zu haben“, sagt Frank Kulke. Eine Gründungsversammlung sei dann „hoffentlich bis Pfingsten“über die Bühne gegangen, fügt er an.
Doch bevor es so weit ist, brauchen die Ehrenamtlichen noch ordentlich Unterstützung von ihren Mitbürgern, betonen Petra Mecking und er. „Wir haben zum Glück schon Rückenwind vom Gemeinderat und von Bürgermeister Meßmer bekommen. Die Gemeinde will uns einen überdachten Parkplatz zur Verfügung stellen“, erzählt Kulke. Aber erst einmal sei noch zu klären, in welchem Zusammenhang die Teuringer den größten Bedarf an einem Bürgerbus haben könnten. „Deshalb veröffentlichen wir sowohl am 19. als auch am 26. März einen Fragebogen im Amtsblatt, in dem wir solche Dinge wie mögliche Entfernungen abfragen, aber auch, ob der Transport von Rollatoren und Rollstühlen gewünscht wird“, beschreibt Petra Mecking. Dementsprechend könne der neue Verein dann nach einem passenden Auto suchen. „Ich denke, es läuft auf einen Mini-Van hinaus“, vermutet Mecking. Apropos Auto: Auch dafür suche der bald entstehende Verein noch ein Partner-Autohaus, welches womöglich Unterstützer
werden könne, sagt Frank Kulke. „Und dann brauchen wir vor unserem Start, den wir für Ende Sommer oder Anfang Herbst planen, natürlich noch zahlreiche Helfer mit verschiedenen Fähigkeiten: Fahrer, Koordinatoren, ITler und so weiter“, zählt er auf. Auch neue Mitglieder seien natürlich immer willkommen. Der Mitgliedsbeitrag soll erst einmal bei einem Euro im Monat angesetzt werden, denn der Verein will sich künftig vor allem durch Sponsorenbeiträge finanzieren. Dass es sich lohnt, bei dem Team einzusteigen, davon sind Petra Mecking und Frank Kulke überzeugt. „Die Zusammenarbeit ist wirklich toll – es macht unheimlich Spaß“, meint Kulke.