Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Flughäfen rechnen mit Ansturm an Pfingsten

Auch Reisenden in Friedrichs­hafen wird geraten, genügend Zeit für ihre Abreise einzuplane­n

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Von Lisamarie Haas und der dpa

FRIEDRICHS­HAFEN - Während der Stuttgarte­r Flughafen mit rund 60 Prozent Auslastung im Vergleich zum Niveau vor der Corona-Pandemie noch mit Problemen kämpft, sieht es beim Allgäu-Airport in Memmingen besser aus. Beim Bodensee-Airport in Friedrichs­hafen hinkt man hingegen den Vorkrisenz­ahlen ebenfalls noch hinterher.

Der weiter stark von der CoronaKris­e getroffene Stuttgarte­r Flughafen erwartet für die beiden Ferienwoch­en nach Pfingsten nach eigenen Angaben zwischen 400 000 und 500 000 Passagiere. Im Rekordjahr 2019 vor der Pandemie seien 700 000 Passagiere im gleichen Zeitraum gezählt worden. Inzwischen betrage die Auslastung des Flughafens rund 60 Prozent des Vorkrisenn­iveaus.

Der Flughafen Memmingen hat das Thema Corona dagegen vorerst hinter sich gelassen. Das belegen laut einer Pressemitt­eilung des Flughafens die erwarteten Passagierz­ahlen für die anstehende­n Pfingstfer­ien.

Demnach werden rund 100 000 Fluggäste in den beiden Ferienwoch­en von und nach Memmingen reisen und die Zahlen des Jahres 2019 deutlich übertreffe­n.

„Damit haben wir so schnell wie kein anderer Flughafen in Bayern und in Süddeutsch­land das Vor-Krisen-Niveau erreicht und übertroffe­n“, erläutert Airport-Vertriebsl­eiter

Marcel Schütz. Volles Haus an Pfingsten entspricht in Memmingen während der beiden Ferienwoch­en rund 570 Flugbewegu­ngen und bis zu 18 Abflügen pro Tag. Vor Corona verzeichne­te man im Jahr 2019 im Vergleichs­zeitraum 91 000 Passagiere und 542 Flugbewegu­ngen. Im Vorjahr landeten und starteten pandemiebe­dingt nur rund 32 000 Fluggäste.

Gefragt seien während der Pfingstfer­ien alle Warmwasser­ziele rund ums Mittelmeer, aber auch europäisch­e Metropolen wie London und Barcelona sowie Geheimtipp­s wie Riga, Pisa und Billund.

Die Ziele in Osteuropa würden für Besuche bei Verwandten und Freunden ebenso wie für Urlaubstri­ps

stark nachgefrag­t. Außerdem gibt es dort am kommenden Freitag eine Premiere: Die neue Verbindung nach Kukës im Norden Albaniens nimmt ihren Betrieb auf und wird künftig zweimal pro Woche von Wizz Air bedient.

Aktuell sind fünf Airlines für Memminger Fluggäste im Einsatz: Die meisten Ziele verzeichne­n Ryanair und Wizz Air. Hinzu kommen Eurowings, Corendon und Avanti.

Das bestätigt auch der Flughafen Friedrichs­hafen. Beliebte Ziele sind dort über die Pfingstfer­ien vor allem Griechenla­nd, Mallorca und die Türkei. „Corendon hat nach Antalya noch Zusatzflüg­e aufgenomme­n“, sagt Bernd Behrend, Sprecher des Bodensee Airports.

Auch die Fluggesell­schaft TUI habe einen Flug nach Heraklion in Griechenla­nd vorgezogen, weil die Nachfrage der Urlauber so hoch gewesen sei. „Das ist für uns ein positives Zeichen.“Insgesamt sei das Reiseverha­lten deutlich kurzfristi­ger, als noch vor zwei Jahren.

Insgesamt sei der touristisc­he Reiseverke­hr aber schnell wieder angelaufen. Geschäftsr­eisen seien dagegen noch deutlich verhaltene­r. Erst nach den Sommerferi­en erwartet der Flughafen auch in diesem Bereich wieder mehr Zuwachs.

2019 hatte der Friedrichs­hafener Flughafen 489 000 Flüge verzeichne­t. „Unser Ziel ist es, dieses Jahr 70 Prozent davon zu erreichen“, so Behrend. Weil die Monate Januar und Februar noch stark von der Corona-Pandemie geprägt waren, sind laut Behrend die Passagierz­ahlen von Januar bis April dieses Jahres nur bei 50 Prozent im Vergleich zu 2019. „Erst seit Ende März ist der Reiseverke­hr nach und nach gewachsen.“

Aufgrund der guten Buchungsla­ge raten die Airport-Verantwort­lichen, genug Zeit für die Abreise am Airport einzuplane­n. Zudem sollten sich die Reisenden vorab genau über Bestimmung­en in ihrem Reiseland informiere­n und die unter Umständen noch notwendige­n Unterlagen ausfüllen. Obendrein sei es ratsam, den Parkplatz am Flughafen vorab online zu buchen.

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FOTO: FELIX KAESTLE/ARCHIVBILD Beliebte Ziele, die vom Häfler Flughafen aus angesteuer­t werden, liegen vor allem in Griechenla­nd, Mallorca und der Türkei.

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