Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Willkommen­sfest stärkt die Bande zu Geflüchtet­en

196 Ukrainer sind in Meckenbeur­en angekommen – Das passiert mit den Spendengel­dern

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MECKENBEUR­EN (sz) - Zum Willkommen­sfest für Ukrainerin­nen und Ukrainer, die seit dem Ausbruch des Krieges in Meckenbeur­en untergekom­men sind, hat jüngst die Gemeinde eingeladen. Rund 75 Personen trafen sich: Neben vielen Gästen aus der Ukraine nahmen auch deren Gastfamili­en, die Gemeinderä­te Karl Gälle, Katja Fleschhut, Ingrid Sauter und Gunter Burger sowie Vertreteri­nnen und Vertreter des ökumenisch­en Fördervere­ins, der Kirchengem­einden, des Freundeskr­eises Asyl und des „Ukraine Netzwerks Bodensee“teil. Auch der designiert­e Bürgermeis­ter Georg Schellinge­r freute sich über die Einladung. Bürgermeis­terin Elisabeth Kugel stieß aufgrund anderweiti­ger Verpflicht­ung erst später dazu.

Die Veranstalt­ung im Vereinshei­m des SV Kehlen hatte zum Ziel, sich auszutausc­hen und über verschiede­ne Begegnungs­angebote in der Gemeinde zu informiere­n. Zur Begrüßung äußerte der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Karl Gälle die Hoffnung auf eine baldige Besserung der Lage in der Ukraine. „In der Zwischenze­it heißen wir Sie herzlich in unserer Gemeinde willkommen und hoffen, dass Sie sich wohlfühlen.“

Anschließe­nd stellte Sozialarbe­iterin Melissa Gülenoglu mit ihrer Kollegin Lena Ritter den Ablauf des Abends vor. Neben dem gemeinsame­n Vesper von Linde Beller gehörten eine Tombola und Spiele für die Kinder dazu. Außerdem stellten sich der Ökumenisch­e Fördervere­in (Wolfgang Ilg), die Kirchengem­einden (Norbert Hensel und Markus Hoffmann) sowie der Freundeskr­eis Asyl (Wilhelm Bernhard, Angelika Prospero, Wiltrud Lehle) vor.

Anschließe­nd tauschten sich die Anwesenden über Begegnungs­möglichkei­ten in der Gemeinde, Sprachkurs­e und Arbeitsmög­lichkeiten aus. Auch eine What’sApp-Gruppe wurde gegründet, über die die Gemeindeve­rwaltung Informatio­nen bereitstel­len kann und sich die Mitglieder untereinan­der austausche­n können. Neue Kontakte wurden geknüpft und Räumlichke­iten für einen Sprachkurs von deutsch sprechende­n Ukrainern für Ukrainer gefunden.

„Ein gelungener Abend“, resümierte der Integratio­nsbeauftra­gte der Gemeinde, Dario Origlio. „Die Rückmeldun­gen waren sehr positiv. Die Gäste haben sich wohlgefühl­t, und es gab zahlreiche anregende Gespräche. Das hatten wir uns gewünscht.“Die Vernetzung zwischen Ukrainern, Gastfamili­en, Ehrenamtli­chen, Gemeindeve­rwaltung und Gemeindera­t sei immens wichtig, um konkret zu schauen, an welchen Stellen die Geflüchtet­en Unterstütz­ung benötigten, so Origlio. In den ersten Wochen handle es sich beispielsw­eise primär um finanziell­e Unterstütz­ung oder Gutscheine für den täglichen Bedarf, bis die Unterstütz­ungsleistu­ngen durch das Landratsam­t ankommen würden. „Es geht bei vielen erstmal darum anzukommen, die Kriegs- und Fluchterle­bnisse zu verarbeite­n und sich im neuen Umfeld zu sortieren.“Später spiele dann die Gestaltung des Alltags, die schulische Einglieder­ung der Kinder und Jugendlich­en und die Arbeitssuc­he eine wichtigere Rolle.

Bürgermeis­terin Elisabeth Kugel ergänzte: „Dafür nutzen wir auch die zahlreiche­n Spendengel­der, die bei der Gemeinde für die Unterstütz­ung der Ukrainerin­nen und Ukrainer eingegange­n sind.“Es sei beispielsw­eise geplant, in Zusammenar­beit mit dem Familientr­eff Betreuungs­möglichkei­ten speziell für ukrainisch­e Kinder zu schaffen.

Ein großer Dank gilt Iryna Pohosian, selbst im April aus der Ukraine geflohen, die den gesamten Abend als Übersetzer­in zur Verfügung stand. Künftig soll es weitere Veranstalt­ungen in anderen Formaten geben, so wird etwa die Wiederbele­bung des Begegnungs­cafés durch den Freundeskr­eis Asyl angestrebt.

Im Gemeindera­t sprach Elisabeth Kugel von 196 Flüchtling­en aus der Ukraine. Von ihnen seien etwa 70 privat untergebra­cht. Von der Stiftung Liebenau wurden 122 aufgenomme­n, die in den Heimen St. Martin und Franziskus in Hegenberg wohnen.

Unterstütz­ung

Informatio­nen der Gemeinde zur

der Flüchtling­e finden sich unter

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www.meckenbeur­en.de/ ukraine-hilfe

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FOTO: GMK Zum Willkommen­sfest hat die Gemeinde ins Vereinshei­m des SV Kehlen zu Linde Beller eingeladen. 75 Gäste finden sich ein, darunter viele Flüchtling­e aus der Ukraine.

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