Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Friedrichshafen zieht sich achtbar aus der Affäre
HOLZHAUSEN (ke) - Der VfB Friedrichshafen hat sein letztes Auswärtsspiel in der laufenden Saison der Fußball-Verbandsliga am Samstag beim Tabellenzweiten FC Holzhausen mit 0:4 (0:2) verloren. Für den FC trafen Luca Pantel (37.) und Julian Oberle (48.) sowie zweimal Janik Michel (13., 51.). Mit jetzt 46 Toren führt der 29-jährige Michel aktuell die bundesweite Torjäger-Rangliste der sechsten Ligen an.
Die Reise nach Sulz am Neckar in den Ortsteil Holzhausen absolvierte der VfB mit dem letzten Aufgebot. Nur sechs Spieler der Stammformation standen Friedrichshafens Trainer Giovanni Rizzo Gastauftritt zur Verfügung, „eine Absage kam aber für uns nicht in Frage“, sagte Rizzo. Einen anderen Termin strebte der VfB dagegen schon an. „Wir wollten das Spiel eigentlich auf Montag verlegen, dem hat Holzhausen aber nicht zugestimmt“, berichtete der VfB-Coach.
Und so lief Friedrichshafen in einer sehr ungewöhnlichen Formation auf. Stammtorhüter Heiko Holzbaur und Co-Trainer Oliver Senkbeil mussten der Fünferkette Stabilität geben, Jugendleiter Sandro Musso nach vorne und hinten aushelfen. Für Holzbaur hütete Ersatztorhüter Markus Messerle das Tor, der seine Sache gut machte. Auch auf der Ersatzbank musste der Tabellenvorletzte kreativ sein. „Die war gefühlt mehr als 200 Jahre alt“, sagte Rizzo. Als Ergänzungsspieler waren aufgeführt: Trainer Rizzo, Dalibor Buspanovic (Erster Vorstand), Klaus Segelbacher (Stellvertretender Vorsitzender), Boban Savic (Sportlicher Leiter) und Alex Heumann (Betreuer) – die letzten drei kamen zum Einsatz. „Meinen größten Respekt“, sagte FC-Trainer Emanuele Ingrao, „wir wussten, dass der VfB große Probleme hatte, eine Mannschaft zu stellen“.
Friedrichshafen zog sich mehr als achtbar aus der Affäre. „Wir haben uns extrem schwergetan, Lücken zu finden. Der VfB stand kompakt“, sagte Ingrao. Die drei Punkte waren aber nie gefährdet, der FC traf je zweimal pro Hälfte. „Die, die dabei waren, haben alles gegeben. Das verdient Respekt“, zeigte sich Rizzo zufrieden.