Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Rektor muss Turnhalle und Schwimmbec­ken schließen

Reinigungs­firma putzt seit Wochen in der Weingarten­er Schule nicht richtig

- Von Stefanie Rebhan

WEINGARTEN - Seit Monaten kämpft die Talschule in Weingarten mit einer schlecht putzenden Reinigungs­firma. Das ging so weit, dass Rektor Frank-Ulrich Widmaier die Turnhalle und das Lehrschwim­mbecken wegen mangelnder Hygiene kurzfristi­g sperren musste.

Auftraggeb­er der Reinigungs­firma ist die Stadt, die sich lange Zeit gelassen habe, Maßnahmen zu ergreifen, so der Elternbeir­at. Nun prüft die Stadtverwa­ltung nach eigenen Angaben rechtliche Schritte gegen die Firma.

Seit die aktuelle Reinigungs­firma in der Talschule putzt – nämlich seit dem Jahresbegi­nn 2021 – gibt es immer wieder Beschwerde­n über mangelnde Hygiene. Das sagt die Elternbeir­atsvorsitz­ende der Talschule, Sabrina Cabala. Die Lage hat sich jedoch zugespitzt, als die Turnhalle und das Lehrschwim­mbecken kurzfristi­g geschlosse­n werden musste, so schlecht waren die Bereiche gereinigt worden. Das bestätigen sowohl Rektor Widmaier, als auch die Stadtverwa­ltung selbst.

Durch ein Auslesesys­tem an den Türen kann der Hausmeiste­r kontrollie­ren, wie lange das Reinigungs­team

im entspreche­nden Raum war. Cabala: „Nach zehn Minuten ist eine Turnhalle einfach nicht sauber. Das ist eine Handhabe, mit der die Firma mindestens abgemahnt werden kann“. Die Mülleimer seien regelmäßig nicht geleert gewesen, Kreide von den Sportlern habe den Boden bedeckt und Klopapier habe in den Toiletten ebenfalls häufig gefehlt.

Das Problem der Talschule: Die Stadt Weingarten reagierte wochenlang nicht auf die Beschwerde­n, bis die Presseanfr­age der „Schwäbisch­en Zeitung“kam, so die Elternbeir­atsvorsitz­ende. Die Schule hatte der Stadt immer wieder Bilder der schlecht gereinigte­n Flächen geschickt und darum gebeten, die Reinigungs­firma zur Rede zu stellen, doch nichts geschah. Der Talschule sind die Hände gebunden, denn die Reinigungs­firma wurde von der Stadt Weingarten für zwei Jahre engagiert, weil sie nach einer Ausschreib­ung das wirtschaft­lichste Angebot abgegeben hatte.

„Die Stadt muss das Problem ernst nehmen und vor Ort tätig werden. Am besten wäre es, wenn Mitarbeite­r der Stadt einmal die Woche zur Kontrolle in die Talschule kämen“, sagt Sabrina Cabala. Durch die Schließung der Turnhalle und des

Schwimmbec­kens hätten vor allem die Kinder zu leiden gehabt, die sich nach der langen Coronapaus­e freu en, wieder mit ihren Klassenkam­era den Sport machen zu können.

Tatsächlic­h, so schreibt die Stad Weingarten auf Anfrage, haben sich die Beschwerde­n der Schule über di Reinigungs­firma schon im Herbs 2021 gemehrt. „Dabei wurden neben zum Teil schlechter Reinigungs­leis tung auch zu kurze, verspätete ode unterblieb­ene Reinigungs­fenster be anstandet“, heißt es in der Stellung nahme. Die Stadtverwa­ltung habe den Reinigungs­dienstleis­ter jeweil unmittelba­r mit den Beanstandu­ngen konfrontie­rt und die vertragsre­cht lich bestehende­n Sanktionsm­öglich keiten ausgeschöp­ft. Die Geschäfts führung habe damals von coronabe dingten Personalen­gpässen gespro chen und ein stärkeres Controllin­g versproche­n. Daraufhin habe sich di Reinigungs­leistung zu Beginn diese Jahres zunächst verbessert.

„In den vergangene­n Wochen kam es jedoch erneut zu Beanstan dungen“, so die Stadtverwa­ltung Auch diese würden entspreche­nd sanktionie­rt werden. Aktuell prüf die Stadt weitere rechtliche Schritte Der Vertrag mit der Reinigungs­firm läuft noch bis Ende des Jahres 2022

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