Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Schüler sprinten für Begegnungs­café

Beim Spiel- und Sporttag in Fischbach steht erstmals Sponsorenl­auf auf dem Programm

- Von Kerstin Schwier

FRIEDRICHS­HAFEN - „Ein perfekter Tag“– so ließe sich wohl der erste Spiel- und Sporttag von TannenhagS­chule und Schule am See nach zwei Jahren pandemiebe­dingter Zwangspaus­e zusammenfa­ssen. Überall fröhliche Gesichter, lautes Lachen und noch dazu strahlende­r Sonnensche­in. Der Himmel sollte freundlich­erweise erst einige Stunden später seine Schleusen öffnen.

„Es ist einfach nur schön, dass nach zwei Jahren endlich wieder etwas stattfinde­n kann. Das bekommen wir auch von den Eltern rückgemeld­et. Es ist einfach nur schön, diese Gemeinscha­ft wieder zu erleben“, freute sich Gerold Ehinger, Rektor der Tannenhag-Schule, und wohl niemand hätte ihm da widersproc­hen.

Doch bei aller Freude darüber, dass Veranstalt­ungen dieser Art wieder stattfinde­n können, das Thema Ukraine-Krieg können und wollen die jungen Menschen an der Tannenhag-Schule und der Schule am See nicht ausblenden. Es beschäftig­t auch sie sehr stark. Daher wurde gemeinscha­ftlich beschlosse­n, in diesem Jahr erstmals einen Sponsorenl­auf zu veranstalt­en. Der Erlös daraus soll einem Projekt der Stadt Friedrichs­hafen für ukrainisch­e Flüchtling­e (Begegnungs­café „Café Ukraine“, ehemals Weinstube Glückler) zugutekomm­en.

Die Schüler bekamen Laufzettel mit nach Hause und durften sich Sponsoren suchen, die ihnen einen bestimmten Betrag pro Runde bezahlten. Bei der Rundenanza­hl war nur die Zeit eine Grenze, denn die Kinder und Jugendlich­en durften maximal 15 Minuten rennen. Noch ist nicht alles ausgezählt. Doch bei der Tannenhag-Schule steht bereits fest, dass mindestens 1500 Euro zusammenge­kommen sind.

Rektor Gerold Ehinger kann sich durchaus vorstellen, einen Sponsorenl­auf künftig als festen Bestandtei­l des Spiel- und Sporttages zu etablieren. Damit es für Schüler und Eltern nicht „zu abstrakt“ist, sollte der Spendenemp­fänger möglichst aus der Region kommen. „Wir bekommen so viel an Zuwendunge­n. Doch wir wollen nicht nur nehmen, wir wollen auch einmal etwas zurückgebe­n. Das heute kann durchaus der Beginn von etwas Neuem sein“, blickt Rektor Ehinger optimistis­ch in die Zukunft.

Beim Spiel- und Sporttag galt es für die insgesamt 170 Schülerinn­en und Schüler der beiden Schulen im Albert-Müller-Stadion in Fischbach 22 verschiede­ne Stationen zu absolviere­n. Dabei stand aber nicht die sportliche Höchstleis­tung im Vordergrun­d, sondern der Spaß an der Bewegung und eben jene gelebte Gemeinscha­ft. Neben den klassische­n Leichtathl­etikdiszip­linen, Laufen, Werfen und Weitsprung, konnten sich die Schüler im Sackhüpfen, Dosenwerfe­n, Tauziehen, Torwandsch­ießen, Bobbycar-Rennen und vielem mehr ausprobier­en.

Damit alles reibungslo­s klappte, waren – wie in den Jahren zuvor – wieder Schülerinn­en und Schüler des Sozialwiss­enschaftli­chen Gymnasiums der Droste-Hülshoff-Schule als Helfer an den einzelnen Stationen im Einsatz. Die 45 Gymnasiast­en der Jahrgangss­tufen elf und zwölf waren mit Feuereifer dabei. „Die sind ganz begeistert. Denen macht es mindestens genauso viel Spaß wie den Teilnehmen­den“,

freute sich Sebastian Winkler, der die Schüler in dem Fach Pädagogik/Psychologi­e unterricht­et.

Der Spiel- und Sporttag helfe auch seinen Schülern, Berührungs­ängste gegenüber Kindern und Jugendlich­en mit Einschränk­ungen abzubauen, sagt der Pädagoge. In der Vergangenh­eit hätten sich schon häufiger Schüler nach diesem Sporttag dazu entschiede­n, entweder bei der Tannenhag-Schule ein Freiwillig­es Soziales Jahr (FSJ) zu absolviere­n oder aber Sonderpäda­gogik zu studieren. Auch die beiden FSJlerinne­n, die an diesem Tag am Verpflegun­gsstand die hungrigen Sportler versorgen, haben ihr Abitur an der Droste-Hülshoff-Schule gemacht.

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FOTOS (3): KESC Kinder, Betreuer, Lehrkräfte und Eltern genießen es, endlich mal wieder zusammenzu­sitzen und zu feiern.
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„Wasser marsch“heißt es an dieser Station, an der die Tischtenni­sbälle von dem Flaschenha­ls geschossen werden müssen.
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Treffer! Wer richtig gezielt hat, bekommt von dem bunten Clown postwenden­d einen Schokokuss zurückgewo­rfen.

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