Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Afrikanische Schweinepest in Region nachgewiesen
BODENSEEKREIS (sz) - In einem Hausschweinebestand im Landkreis Emmendingen ist im Mai 2022 die Afrikanische Schweinepest (ASP) ausgebrochen. Als Ursache wird eine Seuchenverschleppung durch Menschen vermutet, teilt das Landratsamt Bodenseekreis mit. Durch diesen Ausbruch hat sich nach Einschätzung des Veterinäramtes des Bodenseekreises die Gefährdungslage im Landkreis zwar nicht verändert. Anlässlich der anstehenden Urlaubsund Reisezeit weist die Behörde aber erneut auf das hohe Risiko der Verschleppung dieser hochinfektiösen Tierkrankheit durch den Menschen hin.
In mehreren osteuropäischen Ländern grassiere die Krankheit seit Längerem. Die Gefahr eines Eintrags des Krankheitserregers in die Bodenseeregion, auch über Hunderte Kilometer hinweg, sei deshalb real, betont die Behörde. Die Tierseuche ist für den Menschen ungefährlich. Für die betroffenen Haus- oder Wildschweine endet die Infektion aber tödlich und führt zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden für die schweinehaltenden Betriebe.
Das Landratsamt empfiehlt, darauf zu achten, dass man bei der Rückreise aus betroffenen Regionen Speiseabfälle, insbesondere Fleischoder Wurstwaren, so entsorgt, dass Schweine (Haus- und Wildschweine) keinen Kontakt damit haben können (etwa in Mülleimern auf Parkplätzen). Die Infektionsgefahr über Speiseabfälle ist sehr hoch.
Wer in betroffenen Regionen Kontakt mit Schweinen oder Wildschweinen hatte (zum Beispiel beim Urlaub auf dem Bauernhof, beim Besuch von Tiergehegen oder als jagdberechtigte Person), sollte darauf achten, nur mit gut gereinigter Kleidung/Schuhwerk in den Wald oder in Schweinehaltungen zu gehen.
Jedes verendet aufgefundene Wildschwein sollte dem Veterinäramt gemeldet werden. Die Erfahrungen in Belgien und Tschechien haben laut der Behörde gezeigt, dass eine erfolgreiche Bekämpfung nur möglich ist, wenn die Seuche möglichst frühzeitig entdeckt wird.