Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
„Anmaßende Äußerungen von Außenstehenden“
Zu „Transgenderideologie in der Sendung mit der Maus“(4. Juni):
Wer, außer Betroffene, also Menschen, die sich seit früher Kindheit im falschen Geschlecht fühlen, kann das beurteilen? Es gibt zwischen Schwarz und Weiß unendlich viele Grautöne. Genauso ist es mit den Geschlechtern.
Ich wurde als Mädchen geboren, aber da stimmte schon ganz früh gefühlt etwas nicht. Sowohl in der Erziehung, die Jungs bevorzugte, als auch mit einem Vater, der sich nicht im Griff hatte. Entweder schlug er mit dem Rohrstock zu oder er kroch zu seinen Töchtern ins Bett. Grapschte mir zwischen die Beine und an die Brust und steckte mir die Zunge in den Hals.
Das ging so, bis ich 14 war. Dann hörte es auf, weil er eine neue Frau gefunden hatte.
Wie soll man als Siebenjährige unterscheiden, was Vaterliebe und was sexueller Missbrauch ist? Da braucht man sich nicht wundern, wenn man nur noch raus aus diesem Körper will. Ich hatte eine Geschlechtsanpassung angestrebt und ich hätte sie auch durchbekommen. Die beiden dafür notwendigen Gutachten lagen vor. Die Vornamensänderung hatte ich. Ich hieß Alexander.
Mein Bauchgefühl warnte mich eindringlich: Vorsicht! Überlege gut! Das ist irreversibel! Deswegen ist der Alltagstest, den man über zwei Jahre lang im Wunschgeschlecht leben muss, so wichtig.
Es war sehr schwer, von meinem Lebenstraum abzulassen. Es ist auch schwer, solche anmaßenden Äußerungen von Außenstehenden lesen zu müssen!
Jutta Alexandra Winkelmann, Friedrichshafen
Zum selben Thema:
Großen Dank für den Artikel. Dank ebenso an die Konstanzer Wissenschaftler, Ärzte und Pädagogen, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ermahnten, sich endlich wieder an die demokratischen Grundsätze des Rundfunkstaatsvertrags und die des
Journalismus zu halten. Viel zu lange haben unsere Intellektuellen geschwiegen zu der Indoktrination der LSBTIQ-Ideologen, die unsere Jugend schon im Kindergarten verunsichern, was deren biologisches Geschlecht angeht.
Unter dem euphemistischen Begriff „Selbstbestimmungsgesetz“beabsichtigt die Ampel-Regierung nun, pubertäre Jugendliche im großen Stil irreversibel zu schädigen.
Seltsam! Plötzlich reklamieren ARD und BR für sich, „Meinungsbeiträge“, und seien sie noch so obszön, ungestraft veröffentlichen zu dürfen. Aber mehr als zwei Jahre, und bis heute, vermissten wir TV-Nutzer im öffentlich-rechtlichen Rundfunk kritische Meinungsbeiträge zur Corona-Pandemie und zur Klimakrise. Allesamt wurden diese mangels stichhaltigen Argumenten ignoriert, vertuscht, verschwiegen, gelöscht, und deren Autoren diskriminiert, diffamiert und beschädigt. Dass die Sender nun das Argument „Vielfalt“ins Feld führen, kann ich nur als schlimme Heuchelei empfinden. Wundert sich noch jemand, dass der ARD scharenweise die Zuschauer abhandenkommen?
Bärbel Fischer, Leutkirch
Zu „Cannabis-Legalisierung auf der Kippe“(4. Juni):
Schön zu lesen, dass die angekündigte Legalisierung von Cannabis auf der Kippe steht. Die komplette Freigabe ist völlig unnötig, anschließend würde noch mehr gekifft. Notwendig ist eine Entkriminalisierung für Jugendliche und junge Erwachsene, die sich in ihren betreffenden Lebensphasen ausprobieren müssen. Daten aus den USA zeigen, dass dort, wo Cannabis entgegen international verbindlichen Übereinkommen (Einheitsübereinkommen 1961) in einzelnen Bundesstaaten freigegeben wurde, die Zahl an Verkehrsunfällen infolge des Konsums deutlich zugenommen hat.
Auch ist es medizinisch belegt, dass Cannabis die normale Gehirnentwicklung (Reifung) massiv nachteilig beeinflusst und es dadurch später zu unschönen psychischen Erkrankungen kommt. Eine Hamburger Richterin hat in einem solchen Fall den Mord eines Früh- und Langzeitkiffers an Mutter und Freundin mit langjähriger Haftstrafe geahndet.
Auf den Einwand, das seien Einzelfälle, entgegnete sie, dass es im Quartal der Verkündung bereits der dritte Fall eines Zusammenhangs von erheblichen Straftaten mit frühzeitigem Cannabisgebrauch sei. So etwas sollte zu denken geben.
Glaubt jemand denn wirklich, wenn Cannabis frei würde, gäbe es für Jugendliche unter 18 nicht genügend Möglichkeiten, an dann legales Cannabis zu kommen? Einer in der Clique ist immer „Ü18“. Und der besorgt dann den Stoff für alle. Wer das nicht sieht oder sehen will, der glaubt auch noch an den Osterhasen oder das Christkind.
Als Autor von Fachbüchern für Ärzte und Apotheker über die medizinische Nutzung von Cannabis stehe ich dieser Pflanze als Therapieoption offen. Aber als Rauschmittel für Hinz und Kunz superleicht zugänglich? Niemals! Ich will künftig nicht mehr besoffenen und nun auch noch zusätzlich bekifften Autofahrern begegnen müssen.
Dr. Klaus Häußermann, Laupheim