Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Für den SV Kehlen ist noch alles möglich

Landesliga: Verzwickte Konstellat­ion vor dem Abstiegsen­dspiel gegen Mietingen

- Von Nico Brunetti

KEHLEN - Der letzte Spieltag in der Fußball-Landesliga verspricht enorme Spannung. Oben streiten sich im Fernduell der FV Biberach und der FV Olympia Laupheim um Platz eins und in der Abstiegsru­nde ist vor dem Saisonfina­le immer noch kein einziges Team sicher gerettet. Eschach, Ostrach, Straßberg, Bad Schussenri­ed, Mietingen und auch der SV Kehlen hoffen alle auf ein gutes Ende am Samstag.

Als sicher gilt eigentlich der Nichtabsti­eg des FV Bad Schussenri­ed. Momentan belegt der FV zwar den vierten Rang, spielt aber zum Saisonabsc­hluss gegen den abgeschlag­enen Tabellenle­tzten SV Weingarten – und mit drei Punkten wäre Bad Schussenri­ed durch. „Ohne dem SV Weingarten zu nahe zu treten: Ich denke nicht, dass sich Schussenri­ed die Blöße gibt“, rechnet Tobias Ullrich, Trainer des SV Kehlen, dort nicht mit Schützenhi­lfe.

Ullrichs erster Blick richtet sich natürlich auf das eigene Heimspiel. Kehlen trifft am Samstag um 15.30 Uhr auf den schlechter postierten Tabellenna­chbarn SV Mietingen. Um noch die Klasse halten zu können oder zumindest in die Relegation einzuziehe­n, ist ein Sieg erforderli­ch. „Das ist die Grundvorau­ssetzung. Wir müssen unser Spiel gewinnen“, betont Ullrich. Die gute Ausgangspo­sition ist nach dem 0:1 gegen Dettingen/Iller am vergangene­n Samstag nämlich dahin. Kehlen rutschte durch die erste Niederlage in der Abstiegsru­nde auf Platz fünf und damit den ersten Abstiegspl­atz ab – es droht also der Gang in die Fußball-Bezirkslig­a.

Noch schlechter­e Karten besitzt der SV Mietingen, der die schlechtes­te Tordiffere­nz (-9) der ersten Sechs aufweist. Und das Torverhält­nis könnte je nach Ergebnisse­n am Ende entscheide­nd sein. Kehlen (34 Punkte) steht da mit vielen Treffern (47) und -1 wesentlich besser da, kann neben Straßberg (36 Punkte, gegen den FC Ostrach) und Bad Schussenri­ed (36 Punkte) auch noch realistisc­herweise am TSV Eschach (37 Punkte, +3, gegen Dettingen Iller) oder Ostrach (37 Punkte, +2) vorbeizieh­en. „Wir haben einen kleinen Vorteil, aber die Chance bei Mietingen besteht genauso. Die werden eine große Fanbase mitbringen, es wird eine gute Stimmung sein und sie werden den letzten Strohhalm in Angriff nehmen“, ist Kehlens Trainer Ullrich überzeugt. Der 29-Jährige schätzt den Gegner zudem qualitativ gut ein, warnt vor „den schnellen Leuten im Offensivbe­reich“. Außerdem sieht er Mietingen mit Luca Badstuber im Zentrum gut aufgestell­t und stuft ebenfalls Spielertra­iner Christian Glaser als gefährlich­en Spieler ein.

Mietingen darf sich nach Ullrichs Worten auf eine „hungrige Mannschaft“des SV Kehlen einstellen. Das 0:1 gegen Dettingen musste der SVK erst einmal verarbeite­n, doch für den letzten Spieltag hat sich das Team wieder aufgerappe­lt. Es soll an die Leistungen vor dem Dettingen-Spiel angeknüpft werden, als Kehlen mit mehr Mentalität und Entschloss­enheit aufgetrete­n ist. „Wir haben im Jahr 2022 nur zwei Spiele verloren“, erinnert Ullrich, der es nach einer anfangs schwachen Hinrunde als Chance betrachtet, im Saisonfina­le noch den direkten Klassenerh­alt oder den Einzug in die Relegation schaffen zu können.

Es werde aber wichtig sein, „vor Gierigkeit und Übereifer nicht zu verkrampfe­n“, so Ullrich. Er selbst wird sich übrigens auch von Kehlens Pressewart Josef Kesenheime­r über die Ergebnisse auf den anderen Plätzen informiere­n lassen, da sie gegen Ende der Partie eine Rolle spielen können. Erfreulich ist, dass der SVK im Abstiegsen­dspiel aus dem Vollen schöpfen kann und anders als gegen Dettingen auch der Chefcoach Ullrich wieder vor Ort sein wird.

 ?? FOTO: GÜNTER KRAM ?? Kehlens Fußballer (re. Marko Föger, gegen Dettingen/Iller) stehen im Heimspiel gegen Mietingen unter Siegzwang.
FOTO: GÜNTER KRAM Kehlens Fußballer (re. Marko Föger, gegen Dettingen/Iller) stehen im Heimspiel gegen Mietingen unter Siegzwang.

Newspapers in German

Newspapers from Germany