Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

500 Kilometer Radeln für Kambodscha

„Jeder Kilometer zählt“für Karl Kollmuß – Spenden-Tour führt vom See nach Gießen

- Von Andy Heinrich

FRIEDRICHS­HAFEN - Mit einer außergewöh­nlichen Aktion möchte Karl Kollmuß aus Friedrichs­hafen auf die Armut im fernöstlic­hen Kambodscha aufmerksam machen. Mit seinem Rennrad begibt sich der Häfler kommenden Mittwoch auf eine 500 Kilometer lange Reise nach Pohlheim bei Gießen, wo der Sitz der Hilfsorgan­isation Chibodia beheimatet ist. „Jeder Kilometer zählt. Ich hoffe, dass ich viele Menschen überzeugen kann, pro gefahrenen Kilometer einen bestimmten Cent-Betrag oder einen pauschalen Geldwert zu spenden“, sagt der engagierte Rentner im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Als Karl Kollmuß auf seinen Reisen nach Südostasie­n die Armut vor allem von Kindern und Jugendlich­en in Kambodscha gesehen und miterlebt hatte, beschloss er, etwas dagegen zu unternehme­n, aktiv zu helfen: „Wir mussten erfahren, wie Kinder gezwungen werden, auf Müllkippen zu arbeiten, um überleben zu können, anstatt zur Schule gehen zu dürfen. Unhaltbare Zustände, wie wir sie uns nicht vorstellen können“, sagt er. Mit „Chibodia - Friends for Children in Cambodia“- hat er nach intensiven Recherchen eine deutsche Hilfsorgan­isation gefunden, die ihn in ihrer Arbeit und ihrem Konzept überzeugt hat. „Vor allem, da die Spenden und Patenschaf­ten wirklich bei den Bedürftige­n direkt ankommen. Davon überzeugen wir uns in regelmäßig­en Abständen vor Ort persönlich“, berichtet der 70-jährige leidenscha­ftliche Rennradfah­rer, der seit 2020 ehrenamtli­ch im Vorstand für Chibodia“tätig ist. Seit 2006, erklärt Kollmuß, habe das Hilfsproje­kt verschiede­ne Projekte, darunter ein Kinderheim, eine Landschule, Kindergärt­en, Patenschaf­ten aber auch ärztliche Versorgung­snetze in Armenviert­eln sowie die Unterstütz­ung von Kindern innerhalb von Familien aufgebaut. „Der Lohn für die ganze Arbeit ist das Lachen der Kinder“, weiß der langjährig­e MTUProdukt­ionsleiter und hofft: „Es würde mich freuen, wenn ich bei meiner Ankunft in Pohlheim dem Vorsitzend­em von „Chibodia“eine lange Liste von Spenden überreiche­n könnte, damit wir das Elend und die Armut dieser Kinder weiter etwas lindern können“, betont er und: „Ach ja, ich fahre nach Pohlheim mit einem Rennrad ohne Hilfsmotor, für einen Radler Baujahr 52 doch eine Herausford­erung“, lacht er und setzt auf viel Unterstütz­ung seitens der SZ-Leser und vielen weiteren Menschen.

Kambodscha zählt laut der Organisati­on Chibodia zu den ärmsten der Länder der Welt und ist geprägt von einer schrecklic­hen Vergangenh­eit unter dem Regime von Pol Pot und den Roten Khmer. In der Zeit von 1975 bis 1979 wurden neben dem

Genozid an der eigenen Bevölkerun­g mit über zwei Millionen Toten das Gesundheit­s- und Bildungssy­stem einer ganzen Generation nahezu ausgemerzt.

Weitere Infos über die Organisati­on gibt es unter

sowie über die Tour im Live-Blog ab Mittwoch unter

●»

www.chibodia.org

●» www.facebook.com/Chibodia/ und

●» www.instagram.com/chibodia/

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FOTO: ANDY HEINRICH Karl Kohllmuß freut sich auf seine 4-tägige, rund 500 Kilometer lange Spenden-Radtour für eine Hilfsorgan­isation in Kambodscha, die ihn ab Mittwoch von Friedrichs­hafen nach Pohlheim bei Gießen führen wird.

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