Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
VfB Friedrichshafen verhilft dem FC Wangen in die Relegation
Tabellenvorletzter der Fußball-Verbandsliga sorgt mit 2:1-Sieg für den Abstieg von Türk Spor Neu-Ulm – Weitere Abgänge sind bekannt
FRIEDRICHSHAFEN - Mit einem 2:1Heimsieg gegen Türk Spor Neu-Ulm hat sich der der VfB Friedrichshafen am Samstag von der Fußball-Verbandsliga in Richtung Landesliga verabschiedet und mit ihnen auch ihr letzter Saisongegner. Während der VfB schon lange als Absteiger feststand, hatten die Donaustädter noch die Chance auf den Klassenerhalt. Dazu hätte Türk Spor Neu-Ulm aber beim VfB gewinnen müssen und zwei oder bestenfalls drei Mannschaften vor ihnen in der Tabelle hätten patzen müssen. Crailsheim und Wangen zeigten Nerven, Türk Spor aber auch. Denn was die Gäste an diesem finalen Spieltag auf dem VfBRasen ablieferten, hatte mit Abstiegskampf wenig zu tun. Hätte Türk Spor beim VfB gewonnen, egal mit welchem Ergebnis, wäre der FC Wangen wegen dem schlechteren Torverhältnis abgestiegen. Dank der Schützenhilfe vom Bodensee kann sich der FC Wangen noch über die Abstiegsrelegation retten.
Türk Spor-Trainer Ünal Demirkiran war nach dem Spiel bedient. „Ich bin sehr enttäuscht und stinksauer“, sagte er, „wir hatten es heute selber in der Hand.“Für ihn war es unerklärlich, warum seine Mannschaft nach der frühen Führung durch Mehmet Fidan (11., Foulelfmeter) so abgebaut habe. „Wir haben einen Gegner der längst abgestiegen war, wieder zum Leben erweckt“, so Demirkiran. „Das schnelle Tor war eigentlich der
Dosenöffner. Was aber danach passierte: Im Berufsleben würde man das Arbeitsverweigerung nennen.“
Das 1:0 für die Gäste entstand nach einem Geschenk des VfB. Simon Rauscher leistete sich in seinem letzten Spiel für den VfB ein dummes Foulspiel im Strafraum. Burak Tastan ging zu Boden, Schiedsrichter Marcel Wituschek zeigte auf den Punkt. Den Strafstoß verwandelte Fidan sicher zur 1:0-Führung (11.). Danach aber durften sich die 123 Zuschauer wundern. Die Neu-Ulmer bauten von Minute zu Minute ab, wohingegen der VfB danach beflügelt schien.
Doch der Tabellenvorletzte ließ zu viele Chancen liegen. Zweimal servierte Sebir Elezi den Ball Kian Fetic auf den Kopf, ins Tor wollte der Ball aber nicht. So fiel das 1:1 erst in der 42. Minute. Ein Freistoß von Eugen Strom lenkte Gästetorhüter Volkan Maden an die Latte, und beim Nachschuss von Elezi musste Nicolai Weissenbacher dem Ball nur noch die richtige Richtung zum verdienten Ausgleich geben.
Nach der Pause war der VfB weiter die aktivere Mannschaft, was mit dem 2:1 (72.) letztendlich auch belohnt wurde. Einen Eckball von Josip
Galic versenkte Eugen Strom per Flugkopfball im Netz. Danach traf Kian Fetic noch Pfosten und Latte, am Sieg änderte das jedoch nichts mehr. Pascal Booch rettete per Kopf einen Schuss von Fidan auf der Linie (87.), und in der Nachspielzeit war es Torhüter Heiko Holzbaur, der mit einer starken Parade gegen Tastan den Sieg festhielt. „Nach dem Rückstand standen wir hinten gut, haben wenig zugelassen“, lobte VfB-Trainer Giovanni Rizzo.
Bevor es am Samstag losging, sind drei Akteure verabschiedet worden. Rauscher (TSV Schwaben Augsburg),
Luis Leupold (FC Wangen) sowie Fetic, der nach nur einem halben Jahr VfB ans gegenüberliegende Bodenseeufer zum FC Wolfurt in die Eliteliga Vorarlberg (3. Liga) wechselt. „Ich habe immer versucht, die Jungs in der Offensive zu unterstützen, bin viel gelaufen, habe alles für den VfB gegeben und habe meine Tore gemacht“, so Fetic, der insgesamt achtmal traf. Außerdem ist auch schon länger der Abgang von Nico Schmid (FV Neuhausen) bekannt. Als Neuzugang ist bislang nur Marcel Scheuböck, Kapitän des SV Kehlen, offiziell geworden.