Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Auch die SG Argental muss absteigen
Niederlage im Endspiel gegen Meckenbeuren – SV Oberzell verteidigt Platz zwei in der Bezirksliga
Von Klaus Eichler und Nico Brunetti
RAVENSBURG - Die letzten Entscheidungen in der Fußball-Bezirksliga sind gefallen. Der SV Oberzell verteidigte beim SV Beuren mit einem 2:0Sieg souverän Tabellenplatz zwei in der Aufstiegsrunde und sicherte sich somit die Aufstiegsrelegation zur Landesliga. In der Abstiegsrunde fuhr der FC Leutkirch vor einer Woche den Klassenerhalt ein. Auch der SV Achberg und der TSV Meckenbeuren dürfen für eine weitere Saison in der Bezirksliga planen. Achberg holte den noch dringend benötigten Punkt mit einem 3:3 gegen den SV Seibranz und der TSV Meckenbeuren gewann das Endspiel gegen die SG Argental in Laimnau mit 3:0. Nach zwölf Jahren Bezirksligazugehörigkeit muss die SG als sechster Absteiger den bitteren Gang in die Kreisliga A antreten.
„Wir sind nicht ins Spiel gekommen. Kämpferisch, läuferisch und spielerisch haben wir alles vermissen lassen. Das ist schade für die tollen Fans“, konstatierte Bruno Müller, Trainer der SG Argental, nach dem 0:3 gegen Meckenbeuren. Überhaupt sei es in dieser Saison in einigen Spielen so gewesen, dass die SGA nicht das Leistungsniveau abgerufen habe. Der Blick auf die Kreisliga-ASaison fällt noch schwierig, „erst einmal brauchen wir die eine oder andere Woche Abstand“, meinte Müller. Aber danach müsse es auch weitergehen. Eine inhaltliche Erklärung dafür, warum der TSV Meckenbeuren als deutlicher Sieger den Platz verließ, hatte Meckenbeurens Trainer Klaus Gimple. „Wir haben ihren Plan durchschaut und ihre besten Spieler Marius Späth, Daniele Zamarco und Samuel Nuber zugestellt“, berichtete Gimple, der sein Team überschwänglich lobte:. „Das war eine Topleistung. Hut ab, was die Jungs mental geleistet haben.“Der entscheidende Mann der Partie war Manuel Schmitt, der die ersten beiden Tore für Meckenbeuren erzielte (13., 62.). Niklas Marschall besorgte den 3:0Endstand (81.). „Dass ich mein letztes Spiel genießen darf, ist unglaublich“, freute sich Gimple, der nach dem Fehlstart für das Trainerduo Alexander Haag und Mahmut Altundal übernahm und das Amt zur neuen Saison an Steve Reger übergibt. Sein Nachfolger muss dann ohne Manuel Romer auskommen, der zu seinem Heimatverein SV Weingarten wechselt. Dafür bekommt er aber Verstärkung aus Kehlen: Jan Mathis schließt sich Meckenbeuren an.
Der SV Oberzell klopft weiter an die Tür zur Landesliga. Mit einem 2:0-Sieg beim SV Beuren sicherten sich die Oberzeller die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation. Dabei konnte es sich Oberzell sogar leisten, einen Strafstoß zu vergeben. Jatta brachte Oberzell nach nur zwei Minuten sehenswert mit 1:0 in Führung. Beurens Torhüter Sandro Holzenberger stand zu weit vor seinem Tor, was Omar Jatta mit einem hohen Ball bestrafte. In der 11. Minute machte Holzenberger seinen Fehler wieder gut, als er einen Strafstoß von Jatta parierte. Das 2:0 fiel aber zwei Minuten später: Eine scharfe Hereingabe musste Martin Bleile nur noch einschieben. Die zweite Hälfte war dann eine reine Hitzeschlacht mit wenigen Chancen auf beiden Seiten.
Endgültig die Luft raus war beim SV Kressbronn, der beim SV Mochenwangen
mit 0:3 unterlag, wo Torjäger Andreas Spieß dreimal traf. Mit einem 1:0-Sieg beim SV Bergatreute beendete sowohl der TSV Ratzenried eine starke Saison. Torschütze war Luca Karg (16.). Keine Tore gab es im Spiel SV MaierhöfenGrünenbach gegen die SG Baienfurt. Die Punkte geteilt wurden auch in der Partie VfL Brochenzell gegen den TSV Heimenkirch.
Schon vor dem Spiel war klar: Der SV Achberg brauchte noch einen Punkt zu Hause gegen den SV Seibranz, um die Klasse sicher zu halten. Das es am Ende so knapp sein würde, verblüffte auch Trainer Kevin Bosio. Denn nach 18 Minuten musste Achberg einem 0:2 hinterherlaufen. „Da wusste ich: Es wird eng, vor allem im Kopf “, sagte Bosio. Timo Zollikofer und Simon Jäger brachten Seibranz mit 2:0 in Führung. Für einen ersten Wachmacher sorgte Peter Giraud mit einem Sonntagsschuss zum 1:2 (21.). „Ich wusste, dass die Mannschaft zurückkommen kann“. Mit einem Doppelschlag durch Elias Wetzel (39.) und Christoph Vogel (44.) drehte Achberg das Spiel noch vor der Pause. „Da waren wir am Drücker“, sagte Bosio, der nochmals zittern musste, als Zollikofer in den Schlussminuten der 3:3-Ausgleich gelang. Der Rest war pure Achberger Freude. Neuer Trainer beim SV Achberg in der neuen Saison wird Alexander Haag.
Die TSG Ailingen muss in die Abstiegsrelegation und da warten mit dem FC Isny, dem SV Vogt und dem TSV Schlachters klangvolle Namen. „Wir haben alles getan, hatten es aber selber nicht mehr in Hand“, sagte TSG-Trainer Dieter Koch. Mit einem 4:1-Sieg gegen die TSG Bad Wurzach hat Ailingen zumindest seine Hausaufgaben gemacht. „Wir haben den direkten Klassenverbleib letzte Woche in Kißlegg verspielt“, sagte Koch, „doch jetzt gilt es nochmals alle Kräfte zu bündeln.“Nikolas Vera-Godoy brachte die Riedstädter per Kopf mit 1:0 in Führung, was den Gastgeber forderte. Ein Doppelschlag durch Jannis Kohler und Jannis Hanslik quasi mit dem Pausenpfiff zum 2:1 für Ailingen brachte die Wende. Nach der Pause behielten die Ailinger bei hochsommerlichen
Temperaturen kühlen Kopf und machten durch Tore von Okan Korkmaz und Tayfun Eköz den Sack zu.
Keine Bedeutung mehr hatte der 2:1-Sieg der SG Kißlegg beim SV Deuchelried, da beide schon vorher als Absteiger feststanden. Ebenfalls bedeutungslos war das 0:0 des FC Leutkirch gegen den SV Fronhofen. Fronhofen ist längst abgestiegen und der FCL darf sich als Sieger der Abstiegsrunde auf eine weitere Bezirksligasaison freuen.