Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Eindrucksv­olles Comeback

Italiener Berrettini gewinnt Tennisturn­ier in Stuttgart

- Von Lars Reinefeld

STUTTGART (dpa) - Der Italiener Matteo Berrettini hat ein tolles Comeback auf der Tennis-Tour gefeiert. Der Wimbledon-Finalist des vergangene­n Jahres siegte im Finale des Rasen-Turniers in Stuttgart gegen den Briten Andy Murray mit 6:4, 5:7, 6:3 und feierte damit seinen zweiten Titel in Stuttgart nach 2019. Berrettini verwandelt­e nach 2:40 Stunden seinen zweiten Matchball. Allerdings war Murray im dritten Satz deutlich angeschlag­en. Der zweimalige Wimbledon-Sieger klagte über Beschwerde­n im Leistenund Bauchmuske­lbereich und stand kurz vor der Aufgabe.

Im Halbfinale hatte sich Berrettini gegen den Kölner Oscar Otte durchgeset­zt, der dadurch sein erstes Finale auf der ATP-Tour verpasste. Der 26jährige Berettini krönte mit dem Turniersie­g sein Comeback. Die Nummer 10 der Welt hatte seit Mitte März wegen einer Operation an der rechten Hand pausieren müssen. „Das hätte ich mir nicht träumen lassen, als ich hier angekommen bin“, sagte der Italiener. „Natürlich war es ein Ziel, aber ich hätte nie gedacht, dass es auch wirklich klappt“, sagte der Italiener.

Berrettini war auf dem Centre Court zunächst der bestimmend­e Spieler. Ihm gelang ein frühes Break, das er dann im Verlauf des ersten Satzes nicht mehr hergab. Doch Murray steigerte sich im zweiten Durchgang und schaffte etwas überrasche­nd den Satzausgle­ich. Aber dann verletzte sich die einstige Nummer 1 der Welt und konnte nur noch unter starken Schmerzen weiterspie­len.

Für Schlagzeil­en sorgte zudem Nick Kyrgios. Der Australier prangerte nach seinem Halbfinal-Aus gegen Murray rassistisc­he Äußerungen des Publikums an. „Eine Sache, die ich niemals tolerieren werde, sind Zuschauer, die Athleten beschimpfe­n. Es passiert mir persönlich schon seit einiger Zeit, von rassistisc­hen Kommentare­n bis hin zu völliger Respektlos­igkeit“, schrieb der 27-Jährige auf Instagram. „Jahrelang habe ich das verdrängt, aber besonders in Indian Wells und heute in Stuttgart habe ich gemerkt, dass die Leute es für normal zu halten scheinen.“

Die Veranstalt­er teilten mit, es würden keine diskrimini­erenden Aussagen seitens der Zuschauer akzeptiert. „Wir haben Nick Kyrgios und seinem Team unser Bedauern zu den Vorkommnis­sen zum Ausdruck gebracht und ihm versichert, dass wir ein derartiges Verhalten nicht akzeptiere­n. Der Vorfall wird derzeit von den Verantwort­lichen untersucht“, hieß es.

Kyrgios hatte gegen Ende des ersten Satzes seinen Schläger zertrümmer­t und war dafür mit einem Punktabzug bestraft worden. Zu Beginn des zweiten Durchgangs legte er sich dann auch noch mit dem Publikum an, beschimpft­e es und wurde dafür mit einem Spielabzug belegt. Danach stand das Match vor einem Abbruch, weil der Australier die Partie lustlos zu Ende spielte und vom Publikum mit Pfiffen verabschie­det wurde.

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FOTO: IMAGO Matteo Berrettini besiegte im Finale Andy Murray.

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