Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Gedenken nach der Messeratta­cke in Hamm

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HAMM (dpa) - An der Hochschule Hamm haben Studierend­e und Lehrende der getöteten 30-jährigen Lehrbeauft­ragten gedacht. Am Campus Hamm legten am Montag viele Trauernde Blumen und Kerzen nieder und hielten schweigend inne. Die Stimmung war sehr gedrückt. Einen Tag nach der Messeratta­cke eines mutmaßlich psychisch Kranken am Freitag war die 30-Jährige aus Essen am Samstag an ihren schweren Verletzung­en gestorben.

Die Hochschule Hamm-Lippstadt hatte alle Veranstalt­ungen und Prüfungen abgesagt. Studierend­e wie Lehrende nutzten auch das Angebot der Notfallsee­lsorge, sagte eine Hochschuls­precherin. Bei dem Messerangr­iff waren auch drei Studierend­e im Alter von 22 Jahren verletzt worden.

Ein Student sei inzwischen aus der Klinik entlassen worden, bei einer Studentin stehe dies kurz bevor, berichtete ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft. Das dritte Opfer habe schwere Bauchverle­tzungen erlitten. Die Ärzte gingen laut Staatsanwa­ltschaft davon aus, dass die 22-Jährige außer Lebensgefa­hr sei.

Der mutmaßlich­e Täter war in eine psychiatri­sche Klinik eingewiese­n worden. Die Ermittler gehen nach einem Gutachten davon aus, dass der 34-Jährige bei der Tat schuldunfä­hig oder vermindert schuldfähi­g war. Erst zwei Tage zuvor habe er einen Suizidvers­uch unternomme­n und sei deswegen in einer psychiatri­schen Klinik behandelt worden. Die Polizei sprach von einer „Amoktat“.

Der Mann habe Verfolgung­sängste und Wahnvorste­llungen gehabt und geglaubt, dass die Angegriffe­nen zu einer Gruppe gehörten, die ihm nach dem Leben trachte. Der Tatverdäch­tige werde von einem Psychiater weiter eingehend begutachte­t.

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