Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Der heimliche Tod von „Monaco Franze“
Vor 25 Jahren starb der Schauspieler Helmut Fischer – Filmemacher Dietl entdeckte den Münchner in einem Café
MÜNCHEN viele davon aus, Fischer und der „Monaco Franze“wären identisch. Der Schauspieler wehrte ab. „Der Monaco Franze ist ja wahnsinnig leichtlebig und leichtfertig, und ich bin ja eher rigide und schwerfällig“, stellt er in der Biografie „Helmut Fischer – Der unsterbliche Stenz“klar.
Und private Eskapaden im Stile des Stenz? Seine Ehefrau gibt in der Biografie von Sybille Krafft beiderseitige Eifersuchtsszenen zu. „Aber irgendwann merkt man ja auch, dass da eigentlich keine Gefahr ist.“Zumal ihrem Ehemann der Ruhm nicht zu Kopf stieg und er hin- und hergerissen war zwischen der Freude, ständig auf der Straße um Autogramme gebeten zu werden, und der Sehnsucht, endlich mal wieder unbeobachtet durch sein Viertel zu schlendern.
Auch der frühere Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) hatte seinen Freund und Nachbarn anders kennengelernt: „Fischer war kein Leichtfuß und Hallodri, sondern eher ein Pessimist, Pedant und Pflichtmensch mit geradezu preußischer Disziplin“, sagte Ude auf der Trauerfeier vor mehr als 1000 Menschen. Die Urne des Verstorbenen wurde auf dem Friedhof Bogenhausen beigesetzt, eine Ehre, die die Stadt nur ausgewählten Persönlichkeiten zuerkennt. Bei Fischer keine Frage, wie Ude deutlich machte: „Mit Helmut Fischer verlieren wir ein Stück München, das wir uns gar nicht wegdenken können.“