Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Blutkonserven sind laut Medizin-Campus knapp
Für ihre stationären Patienten brauchen die Krankenhäuser dringend Blutspenden
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - EK, TK, FFP… Abkürzungen, die sich im Alltag nahezu jedem erschließen, haben in Kliniken ganz andere Bedeutungen und stehen für Erythrozytenkonzentrate, Thrombozytenkonzentrate und tiefgefrorene Plasmaprodukte. Allen gemein ist, dass sie immer knapper werden – der Blutbedarf steigt stetig und trifft aber auf eine sinkende Spendenbereitschaft. Das berichtet das Team des MedizinCampus Bodensee (MCB) in einer entsprechenden Pressemitteilung. Ursächlich vielleicht durch das frühsommerliche Wetter, die weitgehende Rücknahme der Corona-Einschränkungen und das damit verfügbare Freizeitangebot, durch Urlaube und Ferien, heißt es darin weiter.
Aber für Transplantationen, Notfall-OPs und an Krebs erkrankte Patienten benötige man Blutpräparate – stehen diese nicht für die flächendeckende und umfassende Versorgung in ausreichendem Maße zur Verfügung, sind Leben ernsthaft gefährdet, mahnt der MCB. „Oder, anders gesagt, wird jeder Blutspender so zum Lebensretter“, lautet es in der Presseinformation.
Allein im Klinikum Friedrichshafen und in der Klinik Tettnang wurden demzufolge im vergangenen Jahr insgesamt 3048 Blutkonserven verwendet. In Friedrichshafen alleine 2147 Erythrozytenkonzentrate, also Beutel mit roten Blutkörperchen, die maximal sechs Wochen gelagert werden können (EK), sowie elf BabyEK (für kleine Kinder). Darüber hinaus 258 Thrombozytenkonzentrate, also Beutel mit Blutplättchen, die maximal fünf Tage haltbar sind und deswegen nicht „auf Vorrat“gelagert werden können. Am unkritischsten ist laut MCB die vierte Gruppe der Konserven, da diese Plasmaprodukte tiefgefroren etliche Monate haltbar sind (FFP) – hiervon benötigte der MCB für seine Patienten 252.
Damit die Blutspendedienste, wie der des DRK, ihre enorme Aufgabe stemmen können, bedarf es vieler Blutspenden – eine aktuelle Übersicht, wann und wo Blut gespendet werden kann, findet sich auf der Seite
●» www.blutspenden.de/
blutspendedienste