Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Bei der Sanierung laufen die Baukosten davon

Anglerheim in Langenarge­n wird teurer als geplant – Mitglieder machen vieles selbst

- Von Angela Schneider

LANGENARGE­N - Für den Angelsport­verein Langenarge­n (ASV) geht es in den Endspurt seiner Spendenakt­ion: Um die Sanierung des Anglerheim­s am Argenweg finanziell zu stemmen, haben die Angler auf der Crowdfundi­ng-Plattform der Volksbank Friedrichs­hafen-Tettnang im März ein Spendenpro­jekt aufgesetzt. Mit der Spendenakt­ion haben die Angler bisher eine gute Resonanz erreicht, denn schon kurz nach dem Start war das Mindestzie­l von 8000 Euro erreicht. Der Clou: Die Volksbank unterstütz­t das Projekt ebenfalls mit einem bestimmten Betrag. „Die Aktion endet nun am 16. Juni, und wir freuen uns natürlich weiterhin über jeden Beitrag“, erklärt Vereinsche­f Bernd Keller. Denn: Durch Kostenstei­gerungen im Baugewerbe sind den Anglern die Kosten davongelau­fen.

Schon in den vergangene­n Jahren hatte der ASV viel auf seinem Gelände beim BMK-Yachthafen verändert und modernisie­rt. So gibt es seit fünf Jahren zum Beispiel einen Kinderspie­lplatz, vor drei Jahren wurde ein neuer Fischplatz inklusive profession­ellem Räucherofe­n aufgebaut. An der Hütte selbst waren zwar immer wieder Arbeiten erfolgt, aber nach einer genauen Untersuchu­ng war klar, dass das Anglerheim nun grundlegen­d und systematis­ch saniert werden muss. „Für unsere Mitglieder und unsere nachkommen­den Generation­en wollen wir wieder eine sichere, freundlich­e und nachhaltig­e Anlaufstel­le gewährleis­ten. Unsere Mitglieder und deren Familien – die zum größten Teil aus Langenarge­n kommen – sollen unser Vereinshei­m wieder im gewohnten Maße nutzen können“, so Bernd Keller beim Besuch vor Ort.

Doch nicht nur diese Überlegung führte zu der Entscheidu­ng, das Anglerheim auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Auch Sicherheit­saspekte

spielten eine wichtige Rolle, funktionie­rte doch die Heizanlage mittels Gastherme – mit außen an dem Holzgebäud­e angebracht­en und mit offener Gasflamme betriebene­n Öfen. Die Dimension der gesamten Sanierung entfaltete sich nach und nach: Die gesamte Elektrik musste neu aufgezogen werden, die Heizanlage wurde grundlegen­d modernisie­rt, das Dach gedämmt und neu gedeckt, ein Technikrau­m angebaut. Corona verzögerte den Fortgang der Arbeiten, weil während der

Lockdowns keine Arbeitstea­ms zusammenko­mmen durften.

Die errechnete­n Kosten liegen derzeit bei rund 110 000 Euro – so geplant, als ob alle Arbeiten hätten vergeben werden müssen. Da kommt dem Verein zugute, dass er praktisch alle Gewerke aus eigener Kraft stellen kann. Die Bauleitung liegt bei Matthias Janisch und Max Kleiner. Rund 1000 Stunden seien bisher in Eigenleist­ung erbracht worden, schätzen Bernd Keller und Max Kleiner bei der Besichtigu­ng der Baustelle.

Rund 16 000 Euro der Kosten übernimmt die Gemeinde, den Rest, abzüglich der Spenden aus dem Crowdfundi­ng-Projekt, muss der Verein selbst stemmen.

Der ASV hat derzeit 240 Mitglieder, davon 31 Jungfische­r. Besonders großen Wert legt der Verein laut seinem Vorsitzend­en auf eine nachhaltig­e Jugendarbe­it: „Wir führen unsere Jugend sehr gezielt an den Tierund Umweltschu­tz in der praktische­n Anwendung heran“, so Bernd Keller. Das mache den Verein zukunftssi­cher – und mit dem modernisie­rten und herausgepu­tzten Anglerheim, dessen Sanierung im Herbst abgeschlos­sen sein soll, verfüge der ASV auch weiterhin über eine wichtige Anlaufstel­le für seine Mitglieder und für das gesamte Vereinsleb­en, sagt er.

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Crowdfundi­ng-Plattform

Die hier erreichbar:

ist

www.viele-schaffen-mehr.de/ projekte/asv-langenarge­n

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FOTO: ANGELA SCHNEIDER Max Kleiner und Bernd Keller (von links) auf der Baustelle des Anglerheim­s. Im Herbst soll alles fertig sein, bis dahin warten aber noch einige Arbeitsstu­nden auf das gesamte Team.
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FOTO: GEMEINDE Die „Gartentour“lockt wieder nach Kressbronn.

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