Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Spaziergang auf Rotachwanderweg wieder möglich
Teilabschnitt war wegen Hangrutsches gesperrt – Nachhaltiger Urlaub gefragt
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Der Rotachwanderweg nördlich von Ailingen ist wieder begehbar. Ein Teilabschnitt des Weges südlich der Weilermühle war für längere Zeit wegen eines Hangrutsches gesperrt. Wie die Stadt mitteilt, sind die Sicherungsund Instandsetzungsarbeiten in den bewaldeten Abschnitten inzwischen abgeschlossen.
Der Rotachwanderweg ist Teil des Ailinger Panoramawegs und gleichzeitig als Jubiläumsweg des Bodenseekreises ausgewiesen. Zwischen Ittenhausen und der Weilermühle verläuft der Weg zwischen der Rotach und dem angrenzenden Wald. Wegen eines Hangrutsches musste der Weg aus Sicherheitsgründen auf eine Nebenstrecke umgeleitet werden.
Stürme, Starkregenereignisse und das Eschentriebsterben verursachten laut Mitteilung zusätzlich Schäden an Bäumen entlang des Weges. Ein Brückenbauwerk sei durch halb entwurzelte Bäume gefährdet gewesen. Außerdem habe der Weg zum Teil tiefe Löcher aufgewiesen, die durch Ausspülungen aufgrund der letzten Hochwasserereignisse und durch verlassene Gangbauten eines Bibers verursacht wurden.
Um das Brückenbauwerk zu sichern, wurde an dem schmalen Weg eine Rücke-Raupe mit einer Seilwinde eingesetzt. Das Stahlseil wurde durch Seilklettertechnik in mehreren Metern Höhe an den Bäumen angebracht. Dadurch konnten die in Richtung der Brücke und der Rotach umgekippten Bäume laut Stadt gefällt werden. Dies sei notwendig geworden, da der schmale Weg für forstliche Fahrzeuge nicht zugänglich war. Die Begehbarkeit des Weges musste in Handarbeit wiederhergestellt werden.
Karin Beer, Revierleiterin des Stadtwaldes Friedrichshafen: „Bei den Arbeiten wurden lediglich Bäume entfernt, die erhebliche Gefahren entlang des Pfades aufwiesen. Bäume, die gefällt werden mussten, wurden sowohl zur Stabilisierung des Hangs wie zur Anreicherung von Totholz im Bestand belassen. Hierbei wurde auf vorhandene Biotopstrukturen und Habitate besondere Rücksicht genommen.“
Melanie Raßmann von der Tourist-Information Ailingen fügt hinzu: „Für den Tourismus in Ailingen und Friedrichshafen ist der Wanderweg von großer Bedeutung. Das Interesse am Wandern ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen und wurde durch die Pandemie noch verstärkt. Entsprechend steigt die Relevanz des Themas sowohl im Tourismus allgemein als auch bei uns am Bodensee.“
Der Anteil der Übernachtungen durch Geschäftsreisende ist seit 2019 zurückgegangen. Die geringeren Übernachtungszahlen sollen durch andere Angebote ausgeglichen werden. Auch das Reiseverhalten der Gäste hat sich verändert. Immer mehr Gäste wollen den Urlaub nachhaltig gestalten und Landschaft und Natur erleben, um sich zu erholen.
Jetzt, da der Wanderweg wieder genutzt werden kann, weist Karin Beer auf Gefahren im Wald hin: „Bei stärkerem Wind und ungünstigen Witterungsbedingungen sollte man generell nicht im Wald spazieren gehen. Auch nach der Instandsetzung des Rotachwanderwegs können nach Starkregenereignissen Gefahren durch Bäume und Hochwasser entstehen.“
Der Rotachwanderweg ist ein Naturweg. Er ist nicht barrierefrei. Das Reiten und das Befahren mit Fahrrädern ist nicht erlaubt. Es ist festes Schuhwerk und Trittsicherheit erforderlich. Abfälle sollten nicht zurückgelassen werden.
„Bei den Arbeiten wurden lediglich Bäume entfernt, die erhebliche Gefahren entlang des Pfades aufwiesen.“
Karin Beer, Revierleiterin des Stadtwaldes