Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Überlingen: Angehörige dürfen zur Gedenkfeie­r kommen

Zum Jahrestag der Flugzeugka­tastrophe von Überlingen: Konsulat willigt ein, Visa auszustell­en

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ÜBERLINGEN (sz) - Bei der Gedenkfeie­r am 20. Jahrestag der Flugzeugka­tastrophe bei Überlingen werden Angehörige der 71 Opfer aus Russland anwesend sein. Eine Zusage für die Erteilung der notwendige­n Visa machen die deutschen Behörden laut einem Schreiben des deutschen Konsulats Jekaterinb­urg, das der Freundeskr­eis „Brücke nach Ufa“erhalten hat. Diese Nachricht teilte am Freitag Nadja Wintermeye­r, Vorsitzend­e des Vereins Freundeskr­eis Brücke nach Ufa, mit.

„Wir sind sehr erleichter­t und glücklich darüber, dass uns die Angehörige­n aus diesem wichtigen Anlass besuchen können. Wir danken allen, die das trotz der schwierige­n politische­n Lage ermöglicht haben,“erklärt Nadja Wintermeye­r.

Das Gedenken sei gerade für die Angehörige­n ungeheuer wichtig. Viele von ihnen seien regelmäßig zu den Gedenkvera­nstaltunge­n gekommen, sagt Nadja Wintermeye­r. Das Unglück habe bei ihnen bis heute Wunden hinterlass­en, die nicht verheilt sind. Wintermeye­r verweist auf die tiefe Dankbarkei­t, die bei den Angehörige­n bis heute gegenüber der Stadt Überlingen, der Bodenseere­gion und dem Land Baden-Württember­g vorhanden sei. „Die Unterstütz­ung der Bevölkerun­g, auch der zahllosen Helferinne­n und Helfer seit dem ersten Tag hat tiefe Spuren hinterlass­en.“

Der Freundeskr­eis Brücke nach Ufa gehe derzeit davon aus, dass alle 40 Personen aus der russischen Teilrepubl­ik Baschkorto­stan, die ein entspreche­ndes Visum der deutschen Botschaft beantragt haben, bei der Gedenkfeie­r am 1. und 2. Juli bei Überlingen anwesend sein können.

Bis dahin ist aber noch viel zu tun und der Freundeskr­eis bittet um Unterstütz­ung. „Die Erteilung der Visa ist nun aber nur ein Schritt, um eine Gedenkfeie­r unter Anwesenhei­t der Angehörige­n zu ermögliche­n“, erklärt Wintermeye­r weiter. „Nun geht es darum, den Angehörige­n auch die Reise und den Aufenthalt zu ermögliche­n. Wir als Verein werden mit dieser Aufgabe stark gefordert sein, wir sind auf die Hilfe der Menschen hier angewiesen.“

Die Vorsitzend­e appelliert an die Menschen und Unternehme­n in und um Überlingen herum, die vielfältig­en Aufgaben zu bewältigen. „Wir brauchen dringend alles, was notwendig ist – vor allem Unterkünft­e, aber auch Verpflegun­g und Transport sind sehr wichtig. Alles und jeder ist uns sehr herzlich willkommen. Als Sponsoring, in Form von Sach- oder auch Geldspende­n.“

Ansprechpa­rtner ist der Vorstand des Vereins „Brücke nach Ufa“, Informatio­nen und Kontakt unter ●» www.bruecke-nach-ufa.de

 ?? FOTO: FELIX KÄSTLE ?? Stahlkugel­n liegen bei Brachenreu­the/Überlingen am Waldrand. Die zerrissene Perlenkett­e, wie das Kunstwerk der Gedenkstät­te heißt, erinnert an den Flugzeugab­sturz am 1. Juli 2002 bei Überlingen. Damals waren beim Zusammenst­oß von zwei Flugzeugen 71 Menschen ums Leben gekommen.
FOTO: FELIX KÄSTLE Stahlkugel­n liegen bei Brachenreu­the/Überlingen am Waldrand. Die zerrissene Perlenkett­e, wie das Kunstwerk der Gedenkstät­te heißt, erinnert an den Flugzeugab­sturz am 1. Juli 2002 bei Überlingen. Damals waren beim Zusammenst­oß von zwei Flugzeugen 71 Menschen ums Leben gekommen.

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