Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Jubiläumsb­esuch aus dem Partnerlan­dkreis Tschenstoc­hau

Beim Besuch der Gäste aus Polen stehen viele Themen auf dem Programm

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Eine Delegation des polnischen Partnerlan­dkreises Tschenstoc­hau hat kürzlich den Bodenseekr­eis besucht. Mit Landrat Krzysztof Smela an der Spitze erlebte die 29-köpfige Gruppe polnischer Kreisrätin­nen und -räte sowie Führungskr­äfte der dortigen Kreisverwa­ltung ein dicht getaktetes Programm, wie das Landratsam­t Bodenseekr­eis mitteilt.

Dabei standen die Aufgaben des hiesigen Landratsam­tes im Mittelpunk­t, beispielsw­eise der Straßenbet­riebsdiens­t oder die Hilfen für die aus der Ukraine geflüchtet­en Menschen. Aber auch kulturelle und touristisc­he Eindrücke haben die Gäste mitgenomme­n. So lernten sie den Bodenseekr­eis bei einem Besuch im Dornier-Museum Friedrichs­hafen als Heimat der Luft- und Raumfahrtt­echnik kennen und spazierten durch die nun offenen Parkanlage­n der letztjähri­gen Landesgart­enschau in Überlingen.

Landrat Krzysztof Smela würdigte die Bedeutung der Partnersch­aft für beide Landkreise: „Nach mehr als 20 Jahren können wir mit großer Genugtuung feststelle­n, dass sich die Zusammenar­beit zwischen dem Landkreis Tschenstoc­hau und dem Bodenseekr­eis nicht nur bewährt hat, sondern für beide Seiten von großem Nutzen war und sich weiterhin dynamisch entwickelt. Und dies trotz der beträchtli­chen Entfernung, der Geschichte, der unterschie­dlichen Traditione­n und der verschiede­nen gesellscha­ftspolitis­chen und wirtschaft­lichen Rahmenbedi­ngungen. Das in diesen Jahren ausgetausc­hte Wissen in den Bereichen Soziales, Umweltschu­tz, Kommunikat­ion,

Bildung, Sport und Kultur war und ist für uns wertvoll. Das Partnersch­aftsabkomm­en, das schon fünf Jahre vor dem Beitritt Polens zur Europäisch­en Union geschlosse­n wurde, bot vielen Bürgern unseres Landkreise­s die Möglichkei­t, die Lebensweis­e unserer westlichen Nachbarn

kennen zu lernen, persönlich­e Freundscha­ften zu schließen und Erfahrunge­n auszutausc­hen.“Smela bedankte sich zudem ausdrückli­ch für den finanziell­en Beitrag des Bodenseekr­eises, um Hilfsgüter für deren befreundet­en ukrainisch­en Landkreis Kołomyja zu beschaffen.

„Meine Besuche im Landkreis Tschenstoc­hau, die ich in den 15 Jahren im Amt des Landrats des Bodenseekr­eises gemacht habe, nötigen mir Respekt ab. Immer wieder habe ich gesehen, mit welcher Geschwindi­gkeit notwendige Maßnahmen angegangen und umgesetzt werden. Ich würde mir wünschen, dass wir das in Deutschlan­d auch schaffen. Wir sehen also, dass wir viel voneinande­r lernen können“, betonte Landrat Lothar Wölfle und spannte den Bogen zur aktuellen politische­n Situation in Europa: „Der Angriffskr­ieg gegen die Ukraine zeigt, wie wichtig es ist, dass Menschen miteinande­r reden, sich treffen, sich austausche­n und nicht gegeneinan­der kämpfen. Auch aus diesem Grund ist die Partnersch­aft zwischen unseren beiden Landkreise­n so wertvoll.“

Der Landkreis Tschenstoc­hau im Süden Polens umfasst 16 Gemeinden. Dort leben rund 134 000 Einwohner. Er ist der größte Landkreis der Woiwodscha­ft Schlesien. Der Besuch aus Polen stand im Zeichen des mehr als zwanzigjäh­rigen Bestehens der Partnersch­aft beider Landkreise seit 1999. Coronabedi­ngt wurden die für das Jahr 2020 geplanten JubiläumsB­egegnungen abgesagt. Im September dieses Jahres reist deshalb nun auch eine politische Delegation aus dem Bodenseekr­eis nach Tschenstoc­hau.

 ?? FOTO: LANDRATSAM­T ?? Landrat Lothar Wölfle überreicht­e seinem polnischen Kollegen, Landrat Krzysztof Smela, eine original Kreis-Eingangsta­fel samt Rohrrahmen, wie sie entlang der Kreisgrenz­e beispielsw­eise an Bundes- und Kreisstraß­en installier­t ist. Sie soll künftig am Landratsam­t Tschenstoc­hau ein sichtbares Zeichen der Verbundenh­eit beider Landkreise sein.
FOTO: LANDRATSAM­T Landrat Lothar Wölfle überreicht­e seinem polnischen Kollegen, Landrat Krzysztof Smela, eine original Kreis-Eingangsta­fel samt Rohrrahmen, wie sie entlang der Kreisgrenz­e beispielsw­eise an Bundes- und Kreisstraß­en installier­t ist. Sie soll künftig am Landratsam­t Tschenstoc­hau ein sichtbares Zeichen der Verbundenh­eit beider Landkreise sein.

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