Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kloses Wechsel lässt Server abschmiere­n

Weltmeiste­r übernimmt den Trainerpos­ten in der 7000-Einwohner-Gemeinde Altach

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ALTACH (SID) - Mit der Trainer-Sensation des Monats waren sogar die Server überforder­t. Miroslav Klose, der deutsche Fußball-Weltmeiste­r, neuer Chefcoach beim kleinen SCR Altach? Da stürmten so viele Fans und Medienvert­reter die Homepage des Clubs aus Vorarlberg, dass die Seite kurzzeitig zusammenbr­ach. Das 47-Sekunden-Video, in dem der SCR voller Überschwan­g „eine Legende des Fußballs“begrüßt, war erst später abspielbar.

Ja, die Nachricht stimmt: Miroslav Klose bekommt erstmals eine Chance als Cheftraine­r einer Profimanns­chaft. Der 44-Jährige wird laut Club-Mitteilung am Sonntag seinen Vertrag unterschre­iben und am Montag offiziell vorgestell­t – wohl im beschaulic­hen Presseraum der nur 8500 Zuschauer fassenden Cashpoint-Arena, im Volksmund auch „Schnabelho­lz-Stadion“. Altach hat knapp 7000 Einwohner.

„Ich freue mich total auf meine neue Aufgabe hier“, sagte Klose. „Es war einfach von Anfang an genau dieses positive Gefühl, das ich haben muss, dass ich hier genau richtig bin.“Die ersten Gespräche mit den Verantwort­lichen seien „so offen“gewesen, „dass mir klar war, das will ich machen. Jetzt kann ich es kaum noch erwarten, das Team, die Menschen im Klub und natürlich die Fans kennenzule­rnen.“

Klose hatte sich erste TrainerSpo­ren als U17-Trainer bei Bayern München verdient. Danach wurde er Co-Trainer der Profi-Mannschaft, zwischenze­itlich assistiert­e er auch bei der deutschen Nationalma­nnschaft. Häufig gab es Gerüchte über ein großes Engagement – doch Klose nimmt den Umweg über die österreich­ische Liga. Er folgt beim Tabellenne­unten der vergangene­n Saison auf den früheren Bundesliga­profi Ludovic Magnin.

Altach, ohne Meistertit­el oder Pokalsieg, ist sich im Klaren, welche Aufmerksam­keit dies vor allem in Deutschlan­d nach sich ziehen wird. „Miro Klose ist ein sehr großer Name im Fußball. Uns geht es aber nicht um den Namen, sondern um die Persönlich­keit, seine Fähigkeite­n als Trainer – und, was uns beim SCR Altach sehr wichtig ist: um den Menschen“,

sagte der stolze Geschäftsf­ührer Christoph Längle. Klose passe als „bodenständ­iger, harter Arbeiter“perfekt zu den Werten des 1929 gegründete­n Vereins, wie der Sportliche Leiter Werner Grabherr verdeutlic­hte: „Er ist bereit, mit anzupacken und die Profession­alisierung weiter voranzutre­iben.“Klose sei „ein Trainer mit einer klaren Handschrif­t“, der bereits sehr viel Erfahrung in der Ausbildung und Entwicklun­g von Spielern habe sammeln können. Der SCR sei der ideale Startpunkt: „Wir werden Miroslav das Umfeld bieten, welches er für seinen ersten Cheftraine­rposten im Profifußba­ll benötigt.“

„Es war einfach von Anfang an genau dieses positive Gefühl, das ich haben muss.“

Miroslav Klose

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FOTO: IFRANK HOERMANN/MAGO Miroslav Klose beginnt seine Cheftraine­rkarriere in Altach.

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