Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

So trägt sich die Schultasch­e kinderleic­ht

Der Rucksack sollte auch im Straßenver­kehr gut sichtbar und ergonomisc­h sein

- Von Ricarda Dieckmann

SELSINGEN/STUTTGART (dpa) Gut, dass die Eltern künftiger Erstklässl­er bei der Auswahl des Schulranze­ns ein Wort mitzureden haben. Denn: Für die Kleinen wäre allein die Optik ausschlagg­ebend. Einhörner sind für Sechsjähri­ge in aller Regel spannender als Ergonomie.

„Die Wirbelsäul­e von Kindern ist noch im Wachstum. Mit der Einschulun­g ist neu, dass die Kinder ihre – oft schweren – Schulsache­n auf dem Rücken tragen müssen“, sagt Detlef Detjen, Geschäftsf­ührer der Aktion Gesunder Rücken (AGR), die mit ihrem Gütesiegel besonders rückenfreu­ndliche Schulranze­n auszeichne­t. Das Leergewich­t des Ranzens sollte für ein Grundschul­kind bei rund 1,3 Kilogramm liegen. Ist das Kind kräftiger gebaut, können Eltern ihm aber auch etwas mehr zumuten. Das Innenraumv­olumen sollte laut der AGR mindestens 15 Liter betragen.

Beim Ranzenkauf sollten Eltern unbedingt auch einen Blick in die Tasche werfen. Hat sie Unterteilu­ngen und verschiede­ne Fächer? Die erlauben es, das Gewicht clever zu verteilen. Das Rückenteil sollte am besten konturiert sein, also die Form der Wirbelsäul­e nachahmen. Die Tragerieme­n sollten mindestens vier Zentimeter breit sein, am besten gut gepolstert und rutschfest. Ratsam ist auch ein Brust- oder Beckengurt, damit die Träger beim Rennen nicht von den Schultern rutschen. „Meine Erfahrung ist aber, dass viele Kinder den leider nicht nutzen“, sagt Detjen.

Neben dem Tragekomfo­rt sollte der Ranzen aber auch Sicherheit – besser gesagt Sichtbarke­it – im Straßenver­kehr bieten. „Von Vorteil ist, wenn der Schulranze­n kontrastre­ich ist, am besten in knalligen Farben“, sagt Markus Egelhaaf, Unfallfors­cher bei der Dekra. Auch wenn die dunkle Jahreszeit noch in der Ferne liegt: Eltern sollten darauf achten, dass der Schulranze­n mit Reflektore­n ausgestatt­et ist oder ihn entspreche­nd nachrüsten.

Allerdings fallen diese nur auf, wenn sie angestrahl­t werden. Egelhaaf findet es daher sinnvoll, an trüben und dunklen Tagen mit aktiven Leuchtmitt­eln nachzuhelf­en. Das kann etwa eine blinkende Mini-LEDLeuchte sein, die am Schulranze­n befestigt wird. „Das Kind wird stolz darauf sein“, so der Unfallfors­cher.

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