Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Russland meldet Tötung ukrainisch­er Generäle

Nato-Generalsek­retär Stoltenber­g fordert langfristi­ge Unterstütz­ung für das angegriffe­ne Land

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MOSKAU (dpa) - Das russische Militär hat nach eigenen Angaben mit einem Raketenang­riff einen Führungsge­fechtsstan­d der ukrainisch­en Streitkräf­te mit hochrangig­en Offizieren zerstört. „Durch den Schlag wurden mehr als 50 Generäle und Offiziere der ukrainisch­en Streitkräf­te, darunter auch Generalsta­bsoffizier­e und der Kommandost­ab des Truppenver­bands „Kachowka“, der Luftlandet­ruppen und der Verbände vernichtet, die im Gebiet Mykolajiw und Saporischs­chja agieren“, sagte der Sprecher des russischen Verteidigu­ngsministe­riums, Igor Konaschenk­ow am Sonntag.

Laut Konaschenk­ow lag der ukrainisch­e Führungsge­fechtsstan­d im Gebiet Dnipropetr­owsk nahe der Siedlung Schyroka Datscha, südlich der Großstadt Krywyj Rih und wurde von seebasiert­en Marschflug­körpern des Typs „Kalibr“getroffen. Unabhängig können diese Angaben nicht überprüft werden.

Der russische Armeesprec­her verkündete zudem die vollständi­ge Einnahme der Ortschaft Metjolkine durch russische Truppen. Der ukrainisch­e Generalsta­b hatte zuvor einen russischen Teilerfolg bei den Kämpfen um den Vorort des Verwaltung­szentrums Sjewjerodo­nezk eingeräumt.

Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g hat an den Westen appelliert, bei der Unterstütz­ung der Ukraine im Krieg gegen Russland nicht nachzulass­en. Der Westen müsse sich darauf einstellen, dass der russische Angriffskr­ieg „Jahre dauern könnte“, sagte Stoltenber­g der „Bild am Sonntag“. „Wir dürfen nicht nachlassen, die Ukraine zu unterstütz­en“, fuhr er fort. Steigende Energie- und Lebensmitt­elpreise infolge des russischen Angriffskr­iegs seien „kein Vergleich zu dem Preis, den die Ukrainer jeden Tag mit vielen Menschenle­ben zahlen müssen“. Auch der britische Premiermin­ister Boris Johnson hat den Westen aufgerufen, sich auf einen langen Krieg in der Ukraine einzustell­en.

Der ukrainisch­e Präsident Wolodymyr Selenskyj versprach derweil nach einem Frontbesuc­h nahe Odessa und Mykolajiw, die ukrainisch­en Truppen würden den Süden des Landes nicht aufgeben.

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FOTO: EFREM LUKATSKY/DPA Ukrainisch­e Artilleris­ten feuern auf den Gegner. Die Kämpfe nehmen an Härte zu.

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