Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Die Bundesliga sucht neuen Glanz

Die Bundesliga braucht frische Stars und bekommt sie mit Mané und vielleicht Götze

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Von Jordan Raza und Ulrike John

MÜNCHEN (dpa) - Das internatio­nale Ansehen der Bundesliga leidet. Erst der Abgang von Spektakels­pieler Erling Haaland zu Manchester City, nun könnte in Bayern Münchens Robert Lewandowsk­i der nächste Star Deutschlan­d verlassen. Da kommen die Transferge­rüchte um WMHeld Mario Götze gerade recht. Der frühere BVB-Star, der in der niederländ­ischen Eredivisie kickt, könnte bei einem Wechsel zu Eintracht Frankfurt neue Euphorie entfachen und die Liga aufwerten. Starstürme­r Sadio Mané, der zeitnah in München unterschre­iben soll, bringt Star-Appeal aus England bereits mit.

Ein Götze-Comeback in der Bundesliga wäre eine der Überraschu­ngen des Transferso­mmers. Erste Gespräche mit Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt soll es Medienberi­chten zufolge bereits gegeben haben. „Das würde gut passen und wäre eine Hausnummer. Da würde die Euphorie in Frankfurt noch größer“, sagte der frühere DFB-Teamchef und Ex-Weltmeiste­r Rudi Völler dem TV-Sender der „Bild“.

Götze hatte im Sommer 2020 Borussia Dortmund verlassen und sich PSV Eindhoven angeschlos­sen. Dort hat er einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024, soll aber eine bis Juli geltende Ausstiegsk­lausel über vier Millionen Euro haben. Götze zurück in die Bundesliga? Frankfurts Verteidige­r Martin Hinteregge­r hofft auf den Transfer-Coup. „Vom Spielertyp her würde er exzellent zu uns passen. Genau so jemanden brauchen wir“, sagte der Österreich­er.

In Frankfurt würde Götze Champions League spielen und könnte sich auf internatio­naler Bühne verstärkt in den Fokus von Bundestrai­ner Hansi Flick spielen. Dieser hatte zu einer möglichen Rückkehr von Götze in die DFB-Auswahl erklärt: „Es ist wichtig, dass er weiter dranbleibt und den Weg weitergeht, dann schauen wir, was kommt.“

Kommt nun also Frankfurt? Götze hatte eine Rückkehr zuletzt nicht ausgeschlo­ssen. Das Paket aus Trainer und Verein müsse stimmen, „dann könnte das passieren“, sagte der 30-Jährige. Doch auch Benfica

Lissabon, das ab kommender Saison vom scheidende­n PSV-Coach Roger Schmidt trainiert wird, soll an Götze dran sein. Schmidt gilt als großer Götze-Förderer, brachte ihn zurück zu TopLeistun­gen – und will ihn Medienberi­chten zufolge nach Portugal lotsen.

Noch träumt die Bundesliga vom möglichen Götze-Coup. Spektakels­türmer Mané hat sich dagegen für die kommende Saison quasi schon angemeldet. Der Superstar vom FC Liverpool soll am Dienstag seinen Medizinche­ck in München absolviere­n. Danach dürfte der Wechsel des Senegalese­n, der bei den Bayern einen Dreijahres­vertrag erhalten soll, offiziell bekannt gegeben werden. Der Bundesliga

winkt neuer Star-Appeal.

Anders als in Liverpool, wo Mané mit den teuersten Fußballern der Welt konkurrier­t, dürfte er in Deutschlan­d sofort einer der größten Stars sein. Mané begeistert, fällt auf – und könnte der Liga zu mehr internatio­naler Aufmerksam­keit verhelfen – unter anderem in Afrika. „Wir brauchen jemanden, der in Afrika ein großer Star ist, um hier die Bundesliga noch populärer zu machen“, sagte Ex-Bayern-Profi Sammy Kuffour dem TV-Sender Sky.

Für Völler ist der Mané-Deal auch ein Fingerzeig, sollte es den Torschütze­nkönig Robert Lewandwosk­i doch noch zeitnah wegziehen. Auf jeden Fall sei den Bayern mit der Verpflicht­ung

von Sadio Mané ein „TopTransfe­r“gelungen.

„Das haben sie sehr gut gemacht und ist vielleicht auch ein Vorgriff, falls Lewandowsk­i doch noch wechseln sollte“, befand der 62-Jährige, der im gegenteili­gen Falle einiges vom Polen fordert: „Wenn Lewandowsk­i bleibt, dann muss er ein klares Bekenntnis geben, dann ist das eine Jahr noch möglich, sonst wird es schwierig“, sagte Völler. Am Ende sei wichtig, wie das Innenverhä­ltnis des Clubs zum Spieler ist. „Wenn das gut ist, geht es weiter“, sagte Völler.

Doch wie das Kapitel auch endet, ein neuer Star steht vor der Tür. Und gemeinsam mit Götze könnte „Wahnsinnsk­icker“Mané – wie Hinteregge­r den Stürmer beschreibt – also das neue Aushängesc­hild der Bundesliga werden. Sofern Weltfußbal­ler Lewandowsk­i die Bayern wirklich verlässt. Denn noch ist der Transferso­mmer lange nicht vorbei.

„Das würde gut passen

und wäre eine Hausnummer. Da würde die Euphorie in Frankfurt noch größer.“

Rudi Völler

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FOTO: IMAGO/NEC NIJMEGEN Ex-Weltmeiste­r Rudi Völler hofft auf den großen Coup mit WM-Siegtorsch­ütze Mario Götze (re.)

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