Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Megaheiß und ready“für Wimbledon

In Abwesenhei­t von Zverev trägt Otte die Hoffnungen der deutschen Tennis-Herren beim Rasen-Klassiker

-

Von Florian Lütticke und Lars Reinefeld

HALLE/WESTFALEN (dpa) - Mit Gips am operierten rechten Fuß arbeitet Alexander Zverev im Kraftraum schon wieder an seinem Comeback. Deutschlan­ds Nummer 1 hofft auch nach seiner niederschm­etternden Verletzung bei den French Open noch auf eine rechtzeiti­ge Rückkehr für die US Open Ende August. In Abwesenhei­t des Olympiasie­gers trägt beim Rasen-Klassiker in Wimbledon nun vor allem Oscar Otte die Erwartungs­last

der deutschen Tennis-Herren. „Das ist eines der schönsten Turniere, und ich hoffe natürlich, dass ich da an meine Leistungen anknüpfen und vielleicht auch einiges reißen kann“, sagte der Kölner nach der verpassten Sensation gegen den Weltrangli­stenersten Daniil Medwedew (Unterlag im Finale Hubert Hurkacz (Polen) mit 1:6, 4:6) beim Vorbereitu­ngsturnier im westfälisc­hen Halle. „Ich bin mega-heiß und ready.“Im ersten Durchgang des Halbfinals hatte Otte sogar Satzball gegen den Russen, vergab diesen jedoch durch einen Doppelfehl­er und unterlag im Tiebreak. Auch nach dem 6:7 (3:7), 3:6 feierten die 11 000 Zuschauer den 28 Jahre alten Publikumsl­iebling lautstark. Durch den zweiten Sprung ins Semifinale auf Rasen in Serie schiebt sich der DavisCup-Profi erstmals in seiner Karriere unter die Top 40 der Weltrangli­ste – und darf in Wimbledon darauf hoffen, gesetzt zu sein.

Während sich Otte auf „ein, zwei Tage abschalten“mit Freundin und Hund sowie einen Besuch bei der Familie in Köln freute, ist für Zverev gut zwei Wochen nach dem Umknicken im Halbfinale von Paris gegen Rafael Nadal an Tennisspie­len noch nicht zu denken. „Ich mache nicht viel, liege mit meinen Hunden auf dem Bett, gehe aber auch zweimal am Tag in den Kraftraum“, sagte der 25-Jährige der „Bild“. „Ich muss zurzeit alles im Sitzen machen. Ich drehe sonst durch, wenn ich zu lange nichts tue.“

Bei seinem schweren Unfall hatte Zverev noch Glück im Unglück. Der Knochen blieb unbeschädi­gt, alle drei seitlichen Bänder im rechten Sprunggele­nk waren gerissen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany