Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
2155 Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine sind im Kreis gemeldet
239 Personen sind derzeit in durch den Landkreis organisierten Unterkünften untergebracht
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Seit Beginn des russischen Angriffskrieges waren mit Stand Mittwoch, 15. Juni, bei den drei Ausländerbehörden im Bodenseekreis insgesamt 2155 Menschen aus der Ukraine als Kriegsgeflüchtete gemeldet (Vorwoche: 2177). Das berichtet das Landratsamt des Bodenseekreises in seinem Lagebericht zur Ukraine-Flucht.
In dieser Zahl sind sowohl neuangekommene Personen berücksichtigt als auch rück- und weitergereiste. In der Obhut des Landkreises – also in durch den Landkreis organisierten Unterkünften – leben derzeit 239 Personen (Vorwoche: 242). Für weitere 351 Menschen aus der Ukraine stellt die Stadt Friedrichshafen eine Obhut bereit (Vorwoche: 342). Die Stadt Überlingen beherbergt 76 Menschen aus der Ukraine (Vorwoche: 73).
Im Bodenseekreis sind aktuell noch zwei Notunterkünfte in Mehrzweckhallen in Betrieb: In der Seldnerhalle in Tettnang-Kau leben 39 Personen. Die Festhalle Langenargen beherbergt aktuell zehn Personen. Die Stadt Überlingen hält zudem die alte Gymnasiums-Sporthalle als Notunterkunft für bis zu 56 Personen vor.
Geflüchtete Personen aus der Ukraine mit aktuellem Wohnsitz im Bodenseekreis, die den Landkreis verlassen wollen, sollten sich rechtzeitig vorher beim Landratsamt melden und sich beraten lassen. Denn solch eine Reise kann Auswirkungen auf den ausländerrechtlichen Status sowie den Anspruch auf Sozialleistungen haben.
Zudem müssen geflüchtete Personen aus der Ukraine, die Sozialleistungen des Jobcenters erhalten, sich selbst um ihre gesetzliche Krankenversicherung kümmern, schreibt das Landratsamt in seinem Bericht weiter. Die Krankenkassen sind hierauf vorbereitet und beraten. Ohne Krankenversicherung kann es zu Problemen bei der medizinischen Versorgung kommen, beispielsweise kann eine ärztliche Praxis die Behandlung ablehnen.
Für die Bürgerinnen und Bürger sowie für geflüchtete Personen bietet das Landratsamt weiterhin ein Info-Telefon an. Hier werden – soweit möglich – Fragen beantwortet und praktische Hinweise gegeben. Das Info-Telefon „Ukraine-Flucht“ist ebenfalls montags bis freitags zwischen 8 und 12 sowie montags bis donnerstags nachmittags zwischen 14 und 16 Uhr (donnerstags bis 17 Uhr) unter der Nummer 07541/ 204 33 30 erreichbar.
Das Amt für Migration und Integration des Bodenseekreises hat im Landratsamt einen Info-Punkt für Geflüchtete aus der Ukraine eingerichtet. Diese können sich hier behördlich registrieren lassen und Sozialleistungen beantragen. Der InfoPunkt befindet sich im Hauptgebäude
des Landratsamts in der Friedrichshafener Albrechtstraße 77 und ist montags bis freitags von 9 bis 12 und donnerstags zusätzlich von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Auf der Internetseite des Bodenseekreises sind Informationen zusammengestellt, die für angekommene Geflüchtete sowie hilfsbereite Bürgerinnen und Bürger bedeutsam sind. Die Informationen sind abrufbar unter
●» www.bodenseekreis.de/
ukraine-flucht
Hier gibt es auch Informationen zum Spendenkonto des Bodenseekreises.