Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Kirsch-Wandertag leidet unter der Hitze
Erwartungen der Veranstalter nicht ganz erfüllt – Besucher aber sind begeistert
KRESSBRONN – Die Bilanz des ersten Kressbronner Kirsch-Wandertags ist durchwachsen, vor allem, weil das Wetter den Veranstaltern einen Strich durch die wortwörtliche Rechnung gemacht hatte. Es war einfach zu viel Sonne. „Die Bruthitze lockte verständlicher Weise ins Freibad, an den See, weniger zum Wandern oder Radeln. Diejenigen, die jedoch da waren, zeigten sich vom Angebot und den Informationen auf den Höfen und Stationen begeistert“, freute sich die Vorsteherin der Kressbronner Landfrauen, Myriam Leuthold.
Es hätte so schön werden können – der erste Kirsch-Wandertag im Kressbronner Hinterland. Wären da nicht die Temperaturen über 35 Grad gewesen. Das Resultat: Nur rund 500 Besucher verliefen sich den Tag über an den sechs verschiedenen Höfen und mehreren Infostationen. „Es war nicht schlecht, aber auch nicht gut. Für mich sehr schade, da wir uns alle so viel Mühe und Arbeit im Vorfeld gemacht hatten“, berichtete Myriam Leuthold in ihrem ersten Fazit. Ob sich der große Aufwand für diesen Tag gelohnt habe, sei daher fraglich. Gefreut habe man sich indes über die positive Resonanz und das Lob, dass von den Besuchern einhellig kam.
Und die tapferen Wanderer bekamen einiges geboten. Neben viel Wissenswertem rund um die Kirsche, die übrigens im Kressbronner Wappen ihren Platz findet, gab es unter anderem Informationen über die Rehkitzrettung mit einer Drohne, Infos über den Weg des Kernobstes von der Einsaat bis zum Verkauf an den Kunden samt Pflanzenschutz,
Einblicke in die Brennereien oder auch eine Oldtimer Traktorenausstellung. Ponyreiten, überhaupt Angebote für Kinder, der Bändertanz der Landjugend und Führungen durch die Plantagen rundeten das Programm passend ab. „Ich bin froh, dass wir mit dem Fahrrad aus Langenargen hierhergekommen sind. Ein gelungenes Event, wobei uns besonders die Gläserne Produktion, ein
Blick hinter die Kulissen der Arbeit der Landwirte, gefallen hat. Jetzt sieht man gewisse Dinge mit etwas anderen Augen“, meinten die Feriengäste Emilie und Horst Drambusch aus Ludwigsburg.
Jürgen Ganal aus Riedensweiler zog ein ähnliches Resümee wie seine Mitstreiter und sprach von einem gelungenen Tag mit Abstrichen: „Die Organisation zwischen Landfrauen, der Landjugend und uns Ortsbauern hat hervorragend funktioniert. Immerhin waren vor und hinter den Kulissen rund 200 Mitglieder der drei Gruppen an der Veranstaltung, die über Monate hinweg geplant wurde, beteiligt. Trotz der Hitze war es ein wunderschöner Tag, die Gäste waren happy“, betonte der Obmann der heimischen Ortsbauern.
Der Ökumenische Open-Air-Gottesdienst in Poppis mit dem Gattnauer Kirchenchor, dem anschließendem Frühschoppenkonzert mit dem Musikverein Kressbronn samt abendlichem „Rockhock“mit der Liveband „Lautlos“in Riedensweiler indes sei sehr gut besucht gewesen, Myriam Leuthold: „Beim Gottesdienst waren sämtliche Sitzplätze belegt, beim Livekonzert durften wir sehr viele Besucher begrüßen, Mega-Stimmung, es hat allen Spaß gemacht, gemeinsam zu feiern.“