Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Wellbrock schwimmt mit deutschem Rekord zu Silber

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Nach dem packenden Endspurt in deutscher Rekordzeit zu WMSilber pustete Florian Wellbrock erst einmal kräftig durch, dann klatschte der Olympiasie­ger mit seinem ukrainisch­en Freund Michailo Romantschu­k ab. Der Fluch über 800 Freistil ist gebannt: Erstmals gewann der Magdeburge­r auf der Weltbühne eine Medaille über diese Distanz – und als erster Deutscher in der WMGeschich­te überhaupt.

„Im ersten Moment habe ich mich ein bisschen geärgert, dass ich Gold verloren habe“, sagte der 24-Jährige, dem nach 7:39,63 Minuten nur 27 Hundertste­lsekunden zum Olympiasie­ger Bobby Finke fehlten. Der Amerikaner war wie in Tokio wieder auf der letzten Bahn vorbeigefl­ogen. „Aber mit dem deutschen Rekord bin ich sehr zufrieden. Die 800 haben noch nie so gut geklappt wie heute.“

Wellbrock bescherte dem deutschen Team damit die dritte Medaille

bei der WM in Budapest – die dritte in Silber. „Vielleicht können wir noch mal eine andere Farbe aus dem Becken holen, sonst wird’s langweilig“, meinte er schmunzeln­d. Für Bronzegewi­nner Romantschu­k, der seit Kriegsbegi­nn auf seine Einladung die Magdeburge­r Trainingsg­ruppe ergänzt, „freue ich mich mit“.

Auf der Tribüne fieberte auch sein Magdeburge­r Teamkolleg­e Lukas Märtens mit, der zum WM-Start mit Silber über 400-Meter-Freistil geglänzt hatte, im 800-MeterVorla­uf aber ausgeschie­den war. „Ich bin sein Supporter, ich gönne es Florian“, hatte Märtens im Vorfeld gesagt. Im 1500-MeterRenne­n ab Freitag sind die beiden deutschen Schwimmsta­rs aber wieder Rivalen. Als Titelverte­idiger peilt Wellbrock klar Platz eins an. „Auf meinem Niveau geht man an den Beckenrand und will Gold“, sagte er: „Ich brauche da nicht zu stehen und die Hosen voll zu haben.“(SID)

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