Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Kommunen werfen DB wegen Gäubahn Bruch von Versprechen vor
RAVENSBURG (ume) - Die Anrainer-Kommunen der Gäubahn werfen der Deutschen Bahn vor, Versprechen „massiv“zu brechen. In einer gemeinsamen Stellungnahme werfen die Oberbürgermeister von Singen, Villingen-Schwenningen, Tuttlingen, Rottweil, Horb, Herrenberg und Böblingen dem Konzern eine Benachteiligung der Region vor. „Es kann nicht sein, dass über 1,4 Millionen Anwohner der Gäubahn über viele Jahre keine direkte Anbindung an die Landeshauptstadt und den Fernverkehr mehr haben“, sagt Tuttlingens OB Michael Beck (CDU, Foto: oh) der „Schwäbischen Zeitung“. Hintergrund sind Pläne der Bahn, die Direktverbindung aus dem Süden Baden-Württembergs nach Stuttgart für längere Zeit zu kappen. Fahrgäste müssen dann in Vaihingen in die S-Bahn umsteigen, bis ein neu zu bauender Tunnel die Gäubahn über den Flughafen an den Stuttgarter Bahnknoten anbindet. Eine „Abbindung ohne Alternative“dürfe es nicht geben, so Beck und seine Kollegen. Ein Gutachten, dass die Oberbürgermeister in Auftrag gegeben haben, kommt zwar zu dem Schluss, dass die Kommunen in dieser Frage kaum eine rechtliche Handhabe haben. Dennoch sagt Beck: „Das Thema werden wir nicht einfach zu den Akten legen“. Er verweist darauf, dass auch Pro Bahn und der Landesnaturschutzverband untersuchen lassen, inwieweit eine Abbindung der Gäubahn überhaupt möglich ist.