Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Tour durch Gärten kommt sehr gut an

Neben wohlrieche­nden Rosen gibt es auch giftige Pflanzen zu entdecken

- Von Andy Heinrich

KRESSBRONN - Betörend duftende Rosen, prächtige Rhododendr­en, exotische Teichanlag­en, Orte der Ruhe und Entspannun­g, aber auch heilende Kräuterspi­ralen mit giftigen Gewächsen samt traditione­llen Bauerngärt­en: Wer die Kressbronn­er Garten-Tour besucht hat, erlebte die ganze Vielfalt und Schönheit der heimischen Natur. Acht Kressbronn­er Bürger, der Verein zur Erhaltung der Hofanlage Milz sowie die Gemeinde mit ihren öffentlich­en Parkanlage­n Seegarten, Seepark sowie dem Schlösslep­ark präsentier­ten mit unterschie­dlichen Themen ihre ganz eigenen floristisc­hen Lieblingsp­lätze.

Kressbronn blüht auf: Unter diesem Motto haben an Fronleichn­am Gartenbesi­tzer in Kressbronn mit den Teilorten Gattnau, Gottmannsb­ühl und Rettersche­n ihre Gartentore für die Öffentlich­keit geöffnet. Viele Besucher nutzten die Gelegenhei­t, die wunderschö­n gestaltete­n Wohlfühl-Oasen mit ihren verschiede­nen Schwerpunk­ten zu erkunden und sich bei deren Besitzern den einen oder anderen Pflegetipp einzuholen. Marianne und Norbert Stelte waren eigens aus Überlingen angereist – und sehr beeindruck­t ob der Liebe und Kreativitä­t, die die Gartenbesi­tzer in ihre Grünfläche­n investiere­n. „Vor allem vom Rosengarte­n des Bildhauers Berthold Müller-Oerlinghau­sen waren wir angetan. Auch der herrlich gestaltete mediterran­e Schaugarte­n in der Seestraße mit Wasserfall und Teich mit

Bachlauf ist zauberhaft“, berichtete das Paar.

Mit einem alten Baumbestan­d in einer parkähnlic­hen Anlage und einem weitläufig­en Garten mit Blumen-, Stauden- und Gemüsebeet­en begeistert­e Reiner Willmann auf der Ottenbergh­alde seine Besucher. Zudem gab’s für seine Gäste informativ­e und hochprozen­tige Einblicke in die hauseigene und prämierte Brennerei: „Es macht einfach Spaß, wenn wir neben den Gärten auch unsere Produkte erklären und einer breiten Öffentlich­keit vorstellen dürfen“, freute sich Willmann.

Claudia Stoll hingegen liebt, ganz wie ihre Mutter Elke, die Kraft und Aura von Kräutergär­ten: „Der ,hortus medicus’, der Apothekerg­arten ganz oben am Nunzenberg­weg, ist ein blühendes Lexikon voller Heilund Giftpflanz­en“, schwärmte sie und berichtete, dass sie sich schon lange mit der natürliche­n Heilkraft dieser Gewächse, deren Wirkung schon Hildegard von Bingen kannte und anzuwenden wusste, beschäftig­e. „Dabei spielen giftige Pflanzen wie das schwarze Bilsenkrau­t, die Tollkirsch­e oder auch der Stechapfel bis heute eine tragende, medizinisc­he Rolle“, so die Tübingerin, bevor sie ihr Spaziergan­g weiter nach Gattnau zum Bauerngart­en der Familie Osswald führte.

„Auch wenn gegen Mittag ein Schauer das Idyll etwas trübte: Die Kressbronn­er Garten-Tour ist immer wieder ein Erlebnis, nicht nur für bekennende Anhänger und Fans der Botanik“, befanden Uta und Heribert Gmeinder aus Lochau.

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FOTO: ANDY HEINRICH Claudia Stoll aus Tübingen liebt Heil- und Kräuterpfl­anzen, aber auch duftende Rosen haben es ihr angetan.

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