Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Tierschützer von Peta zeigen Hundehalter an
34-Jähriger lässt am Sonntag bei sengender Hitze im Häfler Strandbad seinen Hund im Auto zurück
FRIEDRICHSHAFEN/STUTTGART (sz) - Ein Mann hatte am Sonntag offenbar für mehrere Stunden seinen Hund bei 35 Grad Außentemperatur im Auto zurückgelassen, während er selbst das Strandbad Friedrichshafen besuchte. Den 34-jährigen Hundebesitzer erwartet nicht nur von der Polizei eine Anzeige, auch die Tierschutzorganisation Peta hat einer Pressemitteilung zufolge bei der
Staatsanwaltschaft Ravensburg Anzeige erstattet und fordert zudem ein Tierhalteverbot für den Besitzer.
Besorgte Zeugen hatten gegen 13.30 Uhr Mitarbeiter des Bads verständigt. Weil der 34-Jährige auf mehrere Durchsagen nicht reagiert hatte, schlugen die hinzugerufenen Polizisten zur Rettung eine Scheibe am Fahrzeug ein und befreiten den stark hechelnden Hund, wie die Polizei
berichtete. Den Hundehalter, der kurze Zeit später hinzukam und alle Schuld von sich wies, erwartet eine Anzeige wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.
„Viele Hundehalter unterschätzen die Auswirkungen der Sonneneinstrahlung, wenn sie die Tiere im Wagen zurücklassen. Hunde werden in den überhitzten Fahrzeugen schnell unruhig und geraten in Panik.
Dies verschlimmert die lebensgefährliche Situation zusätzlich. Für sie kommt dann oft jede Hilfe zu spät“, wird Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner, in der Mitteilung zitiert. Bereits wenige Minuten in der Sonne reichen laut Peta, um ein geparktes Auto auf bis zu 70 Grad Celsius zu erhitzen. Auch ein Schattenparkplatz oder ein leicht geöffnetes Fenster würden keine Abhilfe
schaffen. Da Hunde nur wenige Schweißdrüsen haben und sich über Hecheln abkühlen, erleiden sie im heißen Wageninneren schnell irreparable Organschäden oder einen Herzstillstand.
Entdecken Menschen an heißen Tagen einen Hund im Auto und der Wagenbesitzer ist nicht auffindbar, müsse umgehend die Polizei gerufen werden, appelliert Peta.