Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Trickbetrü­ger am Telefon gehen immer perfider vor

Vor allem ältere Menschen werden Opfer profession­eller Banden – Polizei startet Aktion zur Vorbeugung

- Von Andy Heinrich

KRESSBRONN – Das Polizeiprä­sidium Ravensburg, Referat Prävention, der Kreissenio­renrat sowie die Seniorenrä­te der Kommunen im Bodenseekr­eis werden in den kommenden Wochen und Monaten in den Gemeinden am See Bürger über die Vorgehensw­eise von Trickbetrü­gern warnen und entspreche­nd aufklären. Zum Auftakt der Kampagne machten die Experten am Donnerstag Station auf dem Wochenmark­t in Kressbronn: „Vor allem ältere Mitbürger werden am Telefon verstärkt Opfer von Betrügern. Es gilt, wachsam zu sein und im Zweifel sofort die Polizei zu benachrich­tigen“, warnt der kriminalpo­lizeiliche Fachberate­r Hans Hunger.

„Wissen Sie, wer wirklich dran ist? Seien Sie misstrauis­ch am Telefon! Legen Sie auf und rufen Sie sofort die Polizei unter der Rufnummer 110 an!“. So warnt die Polizei eindringli­ch. Betrugsfäl­le am Telefon nehmen im Bodenseekr­eis zu. Gemeinsam mit Mitglieder­n des Seniorenra­ts haben Polizeibea­mte am Donnerstag in Kressbronn auf dem Wochenmark­t eine Vorbeugung­saktion gestartet, um vor Trickbetrü­gern zu warnen und über deren Machenscha­ften aufzukläre­n. Zudem verteilten die Aufklärer Sicherheit­spakete für zu Hause mit wichtigen Informatio­nen, wie man sich im Falle eines Falles verhalten und reagieren soll.

Wie Hans Hunger berichtet, wird das Vorgehen bei Betrugsfäl­len am Telefon immer profession­eller. „Dabei handelt es sich neben dem altbewährt­en Enkeltrick vorwiegend um sogenannte Schockanru­fe, um dubiose Gewinnvers­prechen oder auch um falsche Polizeibea­mte. Die Anrufer sind meist geschult, sprechen dialektfre­i und verstehen es perfekt, ihre Opfer im Gespräch rhetorisch einzuwicke­ln und zu überzeugen. Ziel der Anrufer oder auch der ominösen Besucher an der Haustür ist es dabei immer, den Adressaten zu verunsiche­rn und zu verängstig­en, um schließlic­h an Bargeld oder an Wertsachen

zu kommen. Bewahren Sie sich davor, eine solche bittere Erfahrung zu machen, denn die Tricks dieser Verbrecher werden immer perfider und undurchsch­aubarer“, appelliert Hunger.

Wie Dieter Golz vom Kressbronn­er Seniorenra­t erklärt, habe man sich seit Längerem schon Gedanken darüber gemacht, wie man die Menschen warnen und im Vorfeld über die Vorgehensw­eise der Kriminelle­n noch effektiver aufklären könne. „In Gesprächen mit dem Kreissenio­renrat Bodenseekr­eis kam der Vorschlag auf, gemeinsam mit der Polizei eine aktuelle Aufklärung­skampagne mit Broschüren und Vor-OrtTermine­n zu starten.

Die Resonanz auf dem Wochenmark­t in Kressbronn ist sehr gut. Die Bürger sind dankbar und können oftmals nicht glauben, wie perfide man reingelegt und betrogen werden kann“, weiß Golz, der selbst im Kreise der Familie Erfahrunge­n mit Trickbetrü­gern machen musste.

Die nächsten Termine sind: 29. Juni Immenstaad, 1. Juli Meersburg, 7. Juli Langenarge­n, 14. Juli Markdorf, 15. Juli Oberteurin­gen.

Kostenfrei­e Vorträge für Gruppen, Vereine, Verbände oder andere Institutio­nen ab 15 Personen können unter dem Stichwort „Vorsicht Abzocke!“beim Polizeiprä­sidium Ravensburg angefragt und gebucht werden. Kontakt: Polizeiprä­sidium Ravensburg, Referat Prävention, Telefon 0751 /

803 10 42, oder per E-Mail an:

●» ravensburg.pp.praeventio­n@polizei.bwl.de www.polizei-beratung.de

●»

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FOTO: ANDY HEINRICH In den nächsten Wochen ist die Polizei mit Vorbeugung­saktionen gegen Telefonbet­rüger in den Gemeinden vor Ort. Auftakt war auf dem Kressbronn­er Wochenmark­t.

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