Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Trickbetrüger am Telefon gehen immer perfider vor
Vor allem ältere Menschen werden Opfer professioneller Banden – Polizei startet Aktion zur Vorbeugung
KRESSBRONN – Das Polizeipräsidium Ravensburg, Referat Prävention, der Kreisseniorenrat sowie die Seniorenräte der Kommunen im Bodenseekreis werden in den kommenden Wochen und Monaten in den Gemeinden am See Bürger über die Vorgehensweise von Trickbetrügern warnen und entsprechend aufklären. Zum Auftakt der Kampagne machten die Experten am Donnerstag Station auf dem Wochenmarkt in Kressbronn: „Vor allem ältere Mitbürger werden am Telefon verstärkt Opfer von Betrügern. Es gilt, wachsam zu sein und im Zweifel sofort die Polizei zu benachrichtigen“, warnt der kriminalpolizeiliche Fachberater Hans Hunger.
„Wissen Sie, wer wirklich dran ist? Seien Sie misstrauisch am Telefon! Legen Sie auf und rufen Sie sofort die Polizei unter der Rufnummer 110 an!“. So warnt die Polizei eindringlich. Betrugsfälle am Telefon nehmen im Bodenseekreis zu. Gemeinsam mit Mitgliedern des Seniorenrats haben Polizeibeamte am Donnerstag in Kressbronn auf dem Wochenmarkt eine Vorbeugungsaktion gestartet, um vor Trickbetrügern zu warnen und über deren Machenschaften aufzuklären. Zudem verteilten die Aufklärer Sicherheitspakete für zu Hause mit wichtigen Informationen, wie man sich im Falle eines Falles verhalten und reagieren soll.
Wie Hans Hunger berichtet, wird das Vorgehen bei Betrugsfällen am Telefon immer professioneller. „Dabei handelt es sich neben dem altbewährten Enkeltrick vorwiegend um sogenannte Schockanrufe, um dubiose Gewinnversprechen oder auch um falsche Polizeibeamte. Die Anrufer sind meist geschult, sprechen dialektfrei und verstehen es perfekt, ihre Opfer im Gespräch rhetorisch einzuwickeln und zu überzeugen. Ziel der Anrufer oder auch der ominösen Besucher an der Haustür ist es dabei immer, den Adressaten zu verunsichern und zu verängstigen, um schließlich an Bargeld oder an Wertsachen
zu kommen. Bewahren Sie sich davor, eine solche bittere Erfahrung zu machen, denn die Tricks dieser Verbrecher werden immer perfider und undurchschaubarer“, appelliert Hunger.
Wie Dieter Golz vom Kressbronner Seniorenrat erklärt, habe man sich seit Längerem schon Gedanken darüber gemacht, wie man die Menschen warnen und im Vorfeld über die Vorgehensweise der Kriminellen noch effektiver aufklären könne. „In Gesprächen mit dem Kreisseniorenrat Bodenseekreis kam der Vorschlag auf, gemeinsam mit der Polizei eine aktuelle Aufklärungskampagne mit Broschüren und Vor-OrtTerminen zu starten.
Die Resonanz auf dem Wochenmarkt in Kressbronn ist sehr gut. Die Bürger sind dankbar und können oftmals nicht glauben, wie perfide man reingelegt und betrogen werden kann“, weiß Golz, der selbst im Kreise der Familie Erfahrungen mit Trickbetrügern machen musste.
Die nächsten Termine sind: 29. Juni Immenstaad, 1. Juli Meersburg, 7. Juli Langenargen, 14. Juli Markdorf, 15. Juli Oberteuringen.
Kostenfreie Vorträge für Gruppen, Vereine, Verbände oder andere Institutionen ab 15 Personen können unter dem Stichwort „Vorsicht Abzocke!“beim Polizeipräsidium Ravensburg angefragt und gebucht werden. Kontakt: Polizeipräsidium Ravensburg, Referat Prävention, Telefon 0751 /
803 10 42, oder per E-Mail an:
●» ravensburg.pp.praevention@polizei.bwl.de www.polizei-beratung.de
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