Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Entscheidu­ng in Kressbronn

Der selbstbewu­sste TSV Schlachter­s fordert Bezirkslig­a-Relegist TSG Ailingen

- Von Giuseppe Torremante

KRESSBRONN – Zwei Busse hat die TSG Ailingen organisier­t, damit die Fans das Relegation­sspiel zur Bezirkslig­a verfolgen können. Insgesamt rechnet Abteilungs­leiter Ralf Lanz, dass etwa 200 Zuschauer das Team im Eichert in Kressbronn unterstütz­en (Samstag, 17 Uhr) werden. Die Fußballer des TSV Schlachter­s, die nach zwei Siegen (2:1 gegen Vogt und 3:0 gegen Isny), den letzten Schritt auch noch machen wollen, werden wohl mindestens 300 Zuschauer mitbringen. Im Vergleich zur TSG haben die Spieler des NochA-Ligisten schon zweimal erfolgreic­h vor großer Kulisse gespielt und die Prüfung bestanden. „Sicherlich werden meine Spieler am Samstag mit einem mulmigen Gefühl einlaufen. Die zu erwartende große Kulisse sollte Motivation genug sein, die Partie zu gewinnen“, sagt Ailingens Trainer Dieter Koch.

Die Verantwort­lichen der TSG Ailingen haben beide Spiele des Gegners verfolgt und daraus ihre Schlüsse gezogen. „Der TSV Schlachter­s ist eine kompakte Mannschaft, die körperbeto­nt spielt und das müssen wir annehmen“, betont Koch. Dabei hätte der Zweite der A2 allerdings auch mehrere Entscheidu­ngsspieler, die sehr gefährlich werden können. In solchen Partien spielt die Nervosität eine große Rolle. Fehler sollte jedes Team vermeiden, einfache Fehler führen fast immer zu Gegentoren, wie am vergangene­n Montag. Jonas Hermann, einer der Schlüssels­pieler des TSV, vollendete zum 2:0 gegen Isny. „Das darf uns gegen diese ausgebufft­e Mannschaft nicht passieren“, weiß Koch. Deshalb sei es wichtig, die Anfangspha­se unbeschade­t zu überstehen. Wenn das Spiel läuft, dann lässt auch die Nervosität nach.

Ailingen will sich auf seine spielerisc­hen Fähigkeite­n verlassen, den Gegner konsequent bearbeiten, um dann die Räume zu bekommen, die wichtig sind, damit das Runde den Weg ins Eckige findet. Deshalb betont Koch: „Wir müssen dem Gegner unser Spiel aufzwingen.“Das permanente Anrennen sollte erfolgreic­h gestaltet werden. Koch hat seine Mannschaft auch eindringli­ch vor den Gegenstöße­n nach Ballgewinn des TSV Schlachter­s gewarnt. „Das machen sie gut und da darf unsere Hintermann­schaft nicht patzen“, sagt er.

Der Trainer der Ailinger sieht die Chancen bei beiden bei 50:50. Davon ist auch der TSG-Abteilungs­leiter Ralf Lanz überzeugt. „Ich hoffe für beide Mannschaft­en, dass sie das Spiel in der regulären Spielzeit entscheide­n können. Ein Elfmetersc­hießen wünsche ich weder uns noch dem TSV Schlachter­s. Das ist zu brutal“, meint er.

Schlachter­s-Trainer Werner Weber, der nun mit seiner Mannschaft nach zwei Siegen auch den letzten Schritt machen will, hat nichts dagegen. Allerdings sollte das Ergebnis zu seinen Gunsten ausfallen. „Wir müssen von Beginn an Stress machen. Ailingen darf sich nicht ausruhen. Dann bekommen wir auch unsere Chancen“, betont er.

Nach zwei Siegen in der Relegation zur Bezirkslig­a Bodensee strotzt seine Elf vor Selbstvert­rauen. Um Ailingen zu schlagen, müssen seine Spieler aber eine Schippe drauflegen. „Ailingen hat eine junge Mannschaft mit guten Einzelspie­lern. Sie gehen ein hohes Tempo und spielen ihre Angriffe sehr gut aus. Da darf unsere Hintermann­schaft nichts anbieten“, meint er. Drei Dinge hat Weber im letzten Training vor der entscheide­nden Partie trainieren lassen: Eins-gegen-Eins, erfolgreic­hes Zweikampfv­erhalten mit Ballerober­ung und das Spiel durch die Mitte.

„Meine Mannschaft weiß, was sie zu tun hat und wird alles geben, um die eigenen Fans glücklich zu machen“, sagt Weber. In den ersten beiden Spielen waren viele Zuschauer des TSV Schlachter­s vor Ort, die nicht regelmäßig auf dem Sportplatz sind, sogar viele Familien mit ihren Kindern, die bis zum Schluss mitfiebert­en. In Erinnerung ist ihm beim Sieg gegen Isny eine Siebenjähr­ige geblieben, die seine Mannschaft mit den Worten: „Schießt noch ein Tor, passt hinten auf “, anfeuerte. Er musste zweimal hinschauen, um sich klar zu sein, dass das gerade ein Kind von sich gegeben hatte. „Diese Begeisteru­ng für unsere Mannschaft ist einmalig. Wir wollen durch unsere Leistung dazu beitragen, dass alle Fans des TSV Schlachter­s stolz auf das Team sind“, betont Weber. Die Chancen für einen möglichen Aufstieg in die Bezirkslig­a sieht auch er bei 50:50.

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FOTO: FLORIAN WOLF Der TSV Schlachter­s geht nach dem deutlichen Sieg gegen den FC Isny mit viel Selbstbewu­sstsein ins Duell mit der TSG Ailingen.

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