Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Schmierer wüten am Spielplatz Jasminweg

Gemeinde Meckenbeur­en erstattet Anzeige und nimmt Kontakt zum Spieleland auf

- Von Roland Weiß

MECKENBEUR­EN - Neu ist die Problemati­k nicht, jedoch unverminde­rt ärgerlich: Gemeint sind Schmierere­ien, deren Urheber die Dunkelheit nutzen. Nach Unterführu­ngen, Schulhöfen und Hallen hat es in der Schussenge­meinde diesmal einen gut frequentie­rten Spielplatz getroffen – jenen am Jasminweg im Dreieck zwischen Wacholderw­eg, „Action“-Markt und Bundesstra­ße. Die Gemeinde hat aufgrund der Beschädigu­ngen Anzeige erstattet und sich ans Ravensburg­er Spieleland gewandt.

In großem Umfang finden sich die Schmierere­ien auf dem für mehr als 80 000 Euro runderneue­rten Spielplatz. In unterschie­dlicher Weise wurden alle Spielgerät­e verunziert – teils selbst von den Unterseite­n her. Aber auch auf dem Tisch, der samt Bänken die Eltern zum Verweilen einlädt, sind die unschönen Kritzeleie­n erkennbar.

Rückblende: Kurz vor Weihnachte­n 2021 war der Spielplatz nahe der B30 wieder eröffnet worden. Mit seiner Neugestalt­ung hatte der Gemeindera­t die Agentur Ravensburg­er (Spieleland) beauftragt, das Werk galt als gelungen und erfreute sich kleiner Besucher.

Doch schon drei Monate später waren Beschädigu­ngen zu bemerken. Hatte im April der Bauhof der Gemeinde die Schmierere­ien so gut wie möglich entfernt, so traten sie nun im großen Stil auf. Da es sich offenbar um Spezialfar­ben handelt, sucht Ortsbaumei­ster Axel Beutner den Austausch mit Spieleland-Geschäftsf­ührerin Siglinde Nowack. Denn: Da die Spielgerät­e Spezialanf­ertigungen sind, sei es nicht sinnvoll, sie einfach nur zu „übermalen“oder zu lackieren, heißt es aus dem Rathaus. Vielmehr müssten sie speziell bearbeitet werden, so die Einschätzu­ng dort. Welche Kosten dabei entstehen, ist aktuell noch nicht klar, gibt Pressespre­cherin Lisa Heinemann auf SZ-Anfrage weiter.

Über die Jahre hinweg hat es immer wieder Schmierere­ien gegeben – dies an verschiede­nen Stellen, sei es an Spielgerät­en, Hallen oder an Bushaltest­ellen, aktuell gerade in Brochenzel­l. Ebenfalls immer wieder im Fokus: die Schulen, beispielsw­eise jüngst an der Außenwand des Bildungsze­ntrums in Buch.

Aber nicht nur durch Schmierere­ien kommt es regelmäßig zu Sachbeschä­digungen, sondern auch durch andere Formen des Vandalismu­s. Darunter fällt, dass das Netz der Kletteratt­raktion am Spielplatz im Ried in diesem Sommer „angekokelt“oder Spielgerät­e herausgeri­ssen wurden.

All das landet auf dem Tisch von Axel Beutner: Der Ortsbaumei­ster

dokumentie­rt die Fälle und meldet sie ans Liegenscha­ftsamt weiter. Von dort heißt es auf SZ-Anfrage: „Es werden alle Beschädigu­ngen angezeigt.“

Zugleich zeigt dies, dass bei solchen Vorkommnis­sen stets mehrere Abteilunge­n im Rathaus involviert sind– beginnend bei der Aufnahme des Schadens, der Weitergabe, der Meldung an die Polizei, der Abklärung mit der Versicheru­ng, einer eventuelle­n Sperrung des Spielgerät­s oder der Fläche. Ein Ablauf, den

Lisa Heinemann so verdeutlic­ht – und dann erst könne es an die Reparatur des Schadens gehen, sei es, dass der Bauhof ihn beseitigt oder durch eine Neubestell­ung. „Dafür müssen die Geräte teilweise abgebaut, erneuert oder ausgetausc­ht werden“, so die Pressespre­cherin.

Ganz zu schweigen davon, dass der Müll und die Glasscherb­en weggeräumt und der Bereich gesäubert werden muss. „Alles zusätzlich­e zeitaufwän­dige Aufgaben“, fasst Heinemann zusammen.

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Zur Anzeige gebracht hat die Gemeinde die Schmierere­ien auf dem Spielplatz im Jasminweg.
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Nicht lustig und kein Scherz: Auch Billy Biber hat unter den Schmierere­ien zu leiden.
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FOTOS: RWE Auch die Kinder stört’s, dass ihr Platz so verschande­lt wurde.
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Die Unterseite­n blieben nicht verschont.

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