Vernichtende Niederlage

Auf dem Erfurter Parteitag der Linken haben sich die sogenannten Reformer, die Vernünftigen, die Realos durchgesetzt. Ob Krieg in der Ukraine, sonstige Grundsatzfragen oder Besetzung der Spitzenposten – eine große Koalition, die sich vor allem dadurch definiert, dass sie gegen das Lager um Sahra Wagenknecht steht, setzte sich durch.

Wagenknecht hatte mit der hervorgehobenen Verurteilung der Nato und mit der öffentlichen Gegnerschaft zur alten und neuen Parteivorsitzenden Janine Wissler Öl ins Feuer gegossen. Der Parteitag revanchierte sich und bereitete ihren Anhängern eine vernichtende Niederlage.

Die Wirkung konnte man an Sören Pellmann beobachten. Der gescheiterte Kandidat für den Parteivorsitz gilt als Anhänger von Wagenknecht. Er bekam ein schwaches Wahlergebnis und denkt nun über Konsequenzen nach. Und nicht nur er. Abspaltungen von der Partei oder von der Bundestagsfraktion sind möglich. Wenn es der neuen Parteiführung nicht gelingt, die Verlierer von Erfurt einzubinden, dann haben sich Wissler, Martin Schirdewan und die Mehrheit des Parteitages zu Tode gesiegt.

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