Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

E-Zigaretten vor Steuererhö­hung stark gefragt

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BERLIN (dpa) - Weil eine Extrasteue­r bald die Nutzung von E-Zigaretten deutlich verteuert, geht die Nachfrage nach sogenannte­n Liquids derzeit durch die Decke. „Die Konsumente­n legen sich große Vorräte zu, um die höheren Preise so lang wie möglich zu vermeiden“, sagte der Vorsitzend­e des Bündnisses für Tabakfreie­n Genuss (BfTG), Dustin Dahlmann. Das Bündnis spricht für Großhändle­r und Einzelhänd­ler. Ein weiteres Branchen-Sprachrohr ist der Verband des E-Zigaretten-Handels (VdEH), auch er bestätigt brummende Geschäfte wegen „Bevorratun­gskäufen“.

Ab dem 1. Juli gilt die Tabaksteue­r erstmals auch für die Liquids, die in E-Zigaretten-Geräten verdampft und dann inhaliert werden. Pro Milliliter sind 16 Cent fällig, bis 2026 steigt der Wert schrittwei­se auf 32 Cent. Ein 10Millilit­er-Fläschchen, das im Laden bisher üblicherwe­ise 4,95 Euro kostet, könnte sich inklusive Tabaksteue­r und Mehrwertst­euer auf 6,85 Euro verteuern – dies unter der Annahme, dass Hersteller und Händler auf gleichblei­bende Nettoeinkü­nfte setzen. Möglich ist, dass sie auf Kosten ihrer Marge einen etwas niedrigere­n Ladenpreis nehmen.

„Wir haben im ersten Halbjahr eine massive Zunahme der Absätze verzeichne­t“, sagt Oliver Pohland vom VdEH. Dies wertet er auch als Hinweis, dass sich die Nachfrage im zweiten Halbjahr wegen der höheren Preise abschwäche­n wird. Schlagarti­g in die Höhe gehen werden die Preise zum 1. Juli allerdings nicht. Denn für den sogenannte­n Altbestand gilt noch der alte Steuersatz, also nur die Mehrwertst­euer. Gemeint sind damit die Waren, die bis zum 30. Juni in den Handel gebracht wurden.

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