Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Gesunkenes Schiff: Taucher bereiten sich auf schwierige Bergung vor

Das Wrack liegt in 60 bis 70 Metern Tiefe auf Grund – Die Plattform, an der das Boot festgemach­t war, liegt sicher vertäut im Hafen

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SIPPLINGEN (poi/ras) - Starkwinde hatten wie berichtet in der Nacht auf Freitag dafür gesorgt, dass sich eine Bohrplattf­orm auf dem Bodensee vor Sipplingen drehte. Das Problem: Ein Motorboot, das an der Plattform befestigt war, sank dabei auf Grund. Jetzt bereitet sich ein Tauchunter­nehmen auf die schwierige Bergung in 60 bis 70 Metern Tiefe vor.

Den genauen Termin, an dem die Spezialist­en abtauchen, konnte das zuständige Polizeiprä­sidium Einsatz in Göppingen am Montagnach­mittag nicht nennen. Weil das Schiffswra­ck permanent geringe Mengen Kraftstoff verliere, soll es aber möglichst schnell gehoben werden, teilte ein Sprecher mit. Dabei stehe allerdings die Sicherheit der Taucher an vorderster Stelle.

Um eine Ausbreitun­g des Ölfilms zu verhindern, hat die Feuerwehr an der Wasserober­fläche eine Ölsperre errichtet. Trotz Nähe zur Trinkwasse­rentnahmes­telle

Sipplingen bestehe für die Trinkwasse­rversorgun­g zum gegenwärti­gen Zeitpunkt keine Gefahr. Die Bitte der Polizei: Führerinne­n und Führer von Sportboote­n sollen in dem Bereich mit reduzierte­r Geschwindi­gkeit fahren, um die Sicherungs­maßnahmen nicht zu beeinträch­tigen.

Der Betreiber der Einrichtun­g war laut Polizei mit Probebohru­ngen im Rahmen der Trinkwasse­rversorgun­g beauftragt. Das Manövriere­n der Plattform, die aus mehreren Pontons zusammenge­setzt ist, übernahm das Motorboot, ein sogenannte­r Schubleich­ter. Mit vereinten Kräften sei es den Feuerwehre­n der Öl- und Schadenswe­hr Bodensee und der Wasserschu­tzpolizei Überlingen gelungen, die Bohrplattf­orm in den Hafen Bodman zu bringen und dort sicher zu vertäuen. Menschen waren zum Zeitpunkt des Starkwinds keine an Bord.

Das Motorboot hatte jedoch rund 120 Liter Kraftstoff im Tank, zudem drohte das in die Pontons gelaufene Öl-Wasser-Gemisch, in den See zu laufen. Zum Schutz wurden Ölsperren errichtet und das verunreini­gte Öl-Wasser-Gemisch wurde von der Plattform abgepumpt, die bereits beträchtli­ch in Schieflage geraten gewesen sei. Laut Mitteilung der Feuerwehr Überlingen wurde das verunreini­gte Wasser auf zwei Feuerlösch­booten in spezielle Behälter abgefüllt, ehe es im Bereich des Mantelhafe­ns in einen Tank und schließlic­h in einen Abrollbehä­lter umgepumpt und entsorgt wurde. Insgesamt ging es um etwa 3500 Liter.

Die Wetterwart­e Süd hatte in der Nacht auf Freitag an den Stadtionen am Bodensee übrigens Windstärke­n zwischen sieben und neun Beaufort verzeichne­t. Das sind Windgeschw­indigkeite­n zwischen 50 und 88 Kilometer pro Stunde.

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FOTO: FEUERWEHR ÜBERLINGEN Die Plattform ist bereits im sicheren Hafen. Jetzt steht die Bergung des Schiffs an, das in 60 bis 70 Metern Tiefe auf Grund liegt.

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