Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Leute tauschen Geschirr, Spielzeug und Sportgeräte
Mehr als 700 Besucher kommen zum Warentauschtag des Nabu Meckenbeuren-Eriskirch
MECKENBEUREN (kesc) - Es ist noch keine elf Uhr an diesem Samstagmorgen und Nabu-Helfer Noah Fuchs hat bereits 520 Besucher auf seinem Zähler. Am Ende des Tages werden es 730 sein. Das zeigt: Auch die zehnte Auflage des Warentauschtages, organisiert vom Nabu Eriskirch-Meckenbeuren und der Lokalen Agenda 21, ist wieder ein voller Erfolg.
Wegen der Brückenarbeiten in Kehlen fand die beliebte Tauschbörse in diesem Jahr nicht, wie gewohnt, in der Karl- Brugger-Halle in Kehlen statt, sondern erstmals in der Humpishalle in Brochenzell. „Es ist ein ständiges Kommen und Gehen. Das Interesse an der Börse ist auch nach zwei Jahren Corona-Pause weiterhin groß“, erklärt Norbert Schupp, Sprecher des Nabu. Gerade muss er sich allerdings darüber ärgern, dass jemand von einigen Elektrogeräten, die auf den Tischen ausliegen, lediglich die Kabel mitgenommen hat. „Die Geräte haben alle funktioniert. Jetzt sind die Kabel weg. Jetzt bleiben die Geräte natürlich liegen“, sagt Schupp.
Dennoch überwiegt bei ihm die Freude darüber, dass die Menschen das Angebot, ausrangierte Sachen vom Dachboden oder Keller zu bringen und im Gegenzug vielleicht etwas Brauchbares mitzunehmen, so gut annehmen.
Einige Meter weiter ist die Stimmung geradezu euphorisch. Die kleine Emma Iezzi hat ein gut erhaltenes Pferdebuch ergattert. „Mama, Mama, guck mal, was ich gefunden habe“, ruft sie freudestrahlend und hält ihrer Mutter stolz das „Ich bin das kleine Pony“- Buch unter die Nase. „Ich war noch nie auf einem Warentauschtag. Das hat meine Erwartungen echt übertroffen. Ich habe schon gedacht, wahrscheinlich gibt es nur Schrott, aber ich bin jetzt schon viermal durchgelaufen und jedes Mal habe ich noch etwas entdeckt“, freut sich Emmas Mutter Mona Iezzi. Sogar ein Plüschtier für Familienhund „Flocke“ist mit drin.
Das Angebot an diesem Tag reicht von Büchern, Geschirr, Spielzeug, Sportgeräten, Bildern, Koffern oder auch Weihnachtsdeko bis hin zu einem Töpfchen. Ob das noch einen neuen Besitzer gefunden hat, ist allerdings nicht überliefert. Den Weg vorbei an den 20 ehrenamtlichen Helfern, die am Eingang kontrollieren, dass niemand Müll, defekte Geräte oder etwa Kriegsspielzeug entsorgt, hat es auf jeden Fall gefunden.