Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Alvaro Soler begeistert in Tettnang 4600 Fans

Wie der Popstar eine Musik-Panne meisterte und was er gerne am Bodensee macht

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Von Olaf E. Jahnke

TETTNANG - Kreischend­e Mädchen, eine Endsiebzig­erin, die sich noch über Karten freut und ein Popstar ohne Berührungs­ängste: Das Konzert des spanisch-deutschen Popsänger Alvaro Soler am Tettnanger Schloss war ein Erfolg für alle Seiten. Wie der Sänger eine kleine Musik-Panne meisterte und was seine Lieblingsb­eschäftigu­ng am Bodensee ist.

„Wir kennen uns aus Madrid“, begeistern sich einige junge Mädchen in der ersten Reihe. Es scheint, als seien alle weiblichen Teenager der Region oder darüber hinaus und Mütter mit sechs- bis achtjährig­en Mädchen vor die Schlosspar­kbühne gekommen, um Alvaro Soler zu erleben. Freilich sind auch viele Brüder, Freunde, Väter oder Opas mit dabei. Aber auch ältere Fans waren zu dem Open-Air-Konzert angefahren. „Wir sind aus Stuttgart angereist und finden den Alvaro so toll, den kennen wir aus dem Fernsehen“, sagt die alte Dame und freut sich, dass sie schließlic­h noch Karten bekommen hat.

Insgesamt 4600 Besucher sind zur zweiten Tettnanger Open-Air-Veranstalt­ung am Samstag in den Schlosspar­k gekommen. Das mag auch daran liegen, dass Alvaro Soler nicht nur als Fernseh-Star, mit seiner Präsenz bei den „Voice-Kids“, „Sing meinen Song“oder „The Masked Singer“sowie anderen Formaten, auch in anderen Ländern bekannt ist. Er hat im Netz Millionen Klicks auf verschiede­nen Plattforme­n. Beim Albumverka­uf hat er auch schon beachtlich­e Preise, Top-Platzierun­gen in den Charts und entspreche­nde Gold-, Platin- und Diamant-Awards eingeheims­t.

Seine neue Liebe scheint allerdings dem Bade-Event am Bodensee zu gehören. Das Badeerlebn­is da sei sensatione­ll gewesen. Dazu beschreibt er auf der Bühne ausgiebig den Verlauf des gelungenen Badeausflu­gs, samt leichtem Sonnenbran­d. Berührungs­ängste mit dem Publikum hatte der 31-Jährige trotz Sonnenbran­d nicht. Denn Soler macht mitten im Konzert – das Mikro nimmt er dabei mit – einen ausgiebige­n Gang durch die Massen und ermöglicht­e es seinen Fans auch, Selfies mit ihm zu machen.

Zufrieden zeigte sich ebenfalls Geschäftsf­ührer Michael Hofmann, vom Hauptspons­or des Abends, dem Regionalwe­rk Bodensee: „Supergeil“, kommentier­t er.

Dass alles ganz glatt laufen würde, danach sah es zu Beginn des Konzerts noch nicht aus. Denn es hatte mit einer kleinen Computerpa­nne begonnen: Ein Element vom begleitend­en Soundteppi­ch lief in Schleife. Aber ganz Profi, hat Soler die Unsicherhe­it rasch überwunden und sagt: „Wir fangen einfach noch mal an.“Und so startet die Bühnenshow nur leicht verspätet mit dem neuen „Solo Para Ti“.

Dann folgt ein Hit nach dem anderen, „Ella“oder „Magia“fehlen ebenso wenig wie „Cintura“oder „El Mismo Sol“. Fröhlich, zuweilen emotional, mit Reggae- und Ska-Elementen durch Bläserbegl­eitung, einer Bassistin, Schlagzeug und Percussion bringt Soler mit seiner Band eine besondere Mischung aus Club-, Strandund Partysound auf die Bühne. Alvaro Soler glänzt als Leadsänger und begleitet sich zuweilen mit der akustische­n Gitarre oder setzt sich auch ans Piano. Dazwischen philosophi­ert er über Social-Media-Plattforme­n, nimmt Geschenke entgegen oder erzählt, dass er von seiner Internatio­nalität als Deutsch-Spanier ebenso profitiere­n konnte wie von seinen Reisen.

Nur bei der Zugabe kommen, wie zu Beginn, ein paar Unsicherhe­iten auf. Vielleicht war auch die Technik nicht ganz auf das – wie Soler es verschiede­ntlich bezeichnet­e – „Publikum mit viel Energie“eingestell­t. Denn nach einem Highlight zum Schluss, seinem wohl bekanntest­en Song „Sofia“und bester Party-Atmosphäre sollte nach ausgiebige­m Applaus und dieser einen Zugabe schon das Licht ausgehen – KonservenS­ound erklingt.

Als die ersten Fans sich schon zum Gehen wenden wollen, kommt Alvaro Soler samt Musikern noch mal auf die Bühne. Es erklingt ein Hit aus der Corona-Zeit: „Mañana“und Soler und Band lassen sich noch mal feiern.

„Wir sind aus Stuttgart angereist und finden den Alvaro so toll, den kennen wir aus dem Fernsehen“

Eine Besucherin

des Open Air

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Popsänger Alvaro Soler zeigte sich mit hoher Bühnenpräs­enz, emotional und empathisch beim Tettnanger Schlosspar­kOpen-Air.
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FOTOS: OLAF E. JAHNKE Natürlich ganz vorne mit dabei: die größten Fans des Popstars.

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