Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Hangar R wird zur Volleyball­arena

Umbau kostet fast zwei Millionen Euro und soll Ende September abgeschlos­sen sein

- Von Martin Hennings

FRIEDRICHS­HAFEN - Am Montag geht’s los: Dann soll in weniger als drei Monaten im Flughafen-Hangar R die neue Heimat für die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen entstehen. „Ein ehrgeizige­r Zeitplan“, sagt Flughafen-Chef Claus-Dieter Wehr, der am Freitag Thilo Späth-Westerholt, dem Geschäftsf­ührer der Volleyball GmbH, offiziell die Schlüssel für die Halle übergeben hat.

Erst im März hatte sich abgezeichn­et, dass der Hangar R die Lösung für die Raumproble­me der Volleyball­er sein könnte. Ein Mieter war abgesprung­en, die verbleiben­den vier Flugzeuge konnten anderswo am Flughafen untergeste­llt werden. Bis zum endgültige­n Knopf dran im Mai sind nur rund sechs Wochen vergangen. „Diese Halle war unsere einzige Lösung“, sagt Späth-Westerholt. „Aber man sieht an der Geschichte auch, was möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen.“Die Volleyball­er

seien nicht nur dem Flughafen, sondern auch der Verwaltung und dem Gemeindera­t zu Dank verpflicht­et.

Knapp zwei Millionen Euro wird der Umbau kosten, 1,8 Millionen davon trägt die Stadt als Zuschuss bei. Nach der Schließung der ZF-Arena im Herbst 2020 aus baurechtli­chen Gründen hatte der VfB eine Spielzeit lang in der Messe und ein Jahr lang in der Arena in Neu-Ulm aufgeschla­gen.

Bis die Profis am 23. Oktober zum ersten Mal in der neuen Halle auflaufen, ist noch eine ganze Menge zu tun. Lüftung, Heizung, Beleuchtun­g, Fluchtwege, Beschallun­g, eine LEDLeinwan­d, der Boden, eine Tribüne für rund 1000 Zuschauer, Container mit Umkleiden, Verpflegun­gsstatione­n für die Fans – die Liste für den VfB-Geschäftsf­ührer und viele

Handwerker, die meist aus der Region und teils auch aus dem Sponsorenk­reis der Volleyball­er kommen, ist lang. „Wir müssen die Halle versammlun­gsstättenk­onform herrichten“, sagt Thilo Späth-Westerholt.

Ende September soll das neue Schmuckkäs­tchen stehen und zunächst vor allem fürs Training genutzt werden. Das erste Spiel wird die Nachwuchsm­annschaft, die YoungStars, bestreiten, für die Profis ist vor der Heimpremie­re am 23. Oktober gegen Lüneburg ein Freundscha­ftsspiel als Testlauf geplant.

Damit Volleyball in der Halle überhaupt möglich ist, galt es, auch bürokratis­che Hürden zu überwinden. Der Hangar R lag bisher im Sicherheit­sbereich des Flughafens und damit hinter einem Stacheldra­htzaun. Das ist bereits geändert, der Zaun beginnt nun hinter der Halle.

Sicherheit­saspekte sind auch der Grund dafür, dass die großen Hangartore auf alle Fälle immer geschlosse­n bleiben. Spitzenvol­leyball mit Blick auf den Flughafen – das wird es also nicht geben.

Der Bodensee-Airport ist schon länger Partner der Volleyball­er. Deshalb musste Geschäftsf­ührer ClausDiete­r Wehr auch nicht lange überlegen, als sich im Hangar ein Möglichkei­t auftat. Neben drei Jahren – so lange läuft der Vertrag – mit gesicherte­n Mieteinnah­men verspricht sich der Flughafenc­hef von der Entscheidu­ng auch eine positive Imagewirku­ng für sein Unternehme­n. Zur Zeit überlege man, mittels einer Tragluftha­lle weitere Plätze für Flugzeuge zu schaffen.

Auf Dauer werde man den Hangar R auch wieder für seinen eigentlich­en Zweck brauchen, sagt Wehr. Deshalb müssen auch alle Umbauten innerhalb und außerhalb der Halle so gestaltet werden, dass sie jederzeit wieder verschwind­en können.

„Diese Halle war unsere einzige Lösung.“

Thilo Späth-Westerholt

 ?? FOTO: ANDY HEINRICH ?? Der Startschus­s fällt beim ZF-Firmenlauf 2022.
FOTO: ANDY HEINRICH Der Startschus­s fällt beim ZF-Firmenlauf 2022.

Newspapers in German

Newspapers from Germany