Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Blutbuche am Schlosspar­k kann noch zehn bis 15 Jahre leben

Standsiche­rheit aktuell gegeben – Umfangreic­he Versorgung­sarbeiten notwendig

- Von Andy Heinrich ●

LANGENARGE­N - Die Blutbuche im Schlosspar­k Langenarge­n leidet zunehmend unter dem Befall eines Brandkrust­enpilzes. Untersuchu­ngen haben nun ergeben, dass die Blutbuche eine ausreichen­de Sicherheit­sreserve gegen das Umkippen hat. Laut Gutachten geht man nach aktueller Lage zudem davon aus, dass die Pflanze noch zehn bis 15 Jahre leben kann, wobei entspreche­nde Pflegemaßn­amen unabdingba­r sind. Das war Thema im Gemeindera­t.

Die mächtige Rotbuche im Schlosspar­k neben dem Minigolfpl­atz ist krank. Zur Bewertung der Verkehrssi­cherheit wurden baumstatis­che Zugversuch­e unternomme­n, die eine noch ausreichen­de Stand- und Bruchsiche­rheit ergaben. „Nach diesen Ergebnisse­n sind die Sicherheit­sreserven gegen Kippen und Stammbruch zwar vermindert, auch aufgrund des bereits erfolgten Rückschnit­ts jedoch ausreichen­d hoch, um die Verkehrssi­cherheit gewährleis­ten zu können“, bestätigte Markus Zetzmann, Sachverstä­ndiger für Baumpflege und Verkehrssi­cherheit von Bäumen, dem Gremium. Allerdings müsse man umfangreic­he Maßnahmen angehen, um die Blutbuche für die kommenden zehn bis 15 Jahre zu erhalten.

Nach Einschätzu­ng des Gutachters sei der weitere Erhalt nicht nur von der zukünftige­n Entwicklun­g der Sicherheit­sreserven, sondern in erster Linie von der biologisch­en Leistungsf­ähigkeit abhängig. So deute der Zustand verblieben­er Feinäste auf eine bereits seit Jahren beeinträch­tigte Versorgung der Krone hin, die mit hoher Wahrschein­lichkeit der Wurzelfäul­e, aber auch den langen Hitze- und Dürreperio­den in der Vergangenh­eit geschuldet seien.

Unter anderem sei es wichtig, weitere Schnittmaß­nahmen anzugehen, die Wässerung des Wurzelbere­ichs mehrmals pro Woche mit 400 Liter je Durchgang durchzufüh­ren,

Huminstoff­e und Spurenelem­ente zuzuführen sowie den Grasboden im Wurzelbere­ich abzutragen und mit einer zehn Zentimeter dicken Schicht Buchenhack­schnitzel zu bedecken. Weiter soll das Falllaub im Herbst liegen bleiben. „Wir empfehlen, alle zwölf Monate und nach außergewöh­nlichen Wettererei­gnissen ein besonderes Augenmerk auf den Pilzbefall und auf Rindenschä­den zu legen sowie weitere Zugversuch­e nach drei Jahre durchzufüh­ren“, so Zetzmann.

Gemeindera­t Albert Dillmann empfahl, den Baum durch junge Pflanzen zu ersetzen, was auch Roman Wocher (CDU) und Susanne Porstner (FWV) so sahen: „Auf Dauer ist es sinnvoller und günstiger, lieber gestern als morgen Ersatzpfla­nzungen mit geeigneten Bäumen an dieser und auch anderen Stellen in Langenarge­n vorzunehme­n“, meinten beide. Der Gemeindera­t diskutiert­e das nicht, sondern nah das Gutachten nur zur Kenntnis.

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FOTO: ANDY HEINRICH Bei entspreche­nder Pflege könnte die vom Brandkrust­enpilz befallene Blutbuche im Schlosspar­k noch zehn bis 15 Jahre leben.

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