Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Bäume als grüner Spiegel unserer Stadt
Neue Forschungsergebnisse über die Vorteile alter Bäume für das Wohlbefinden des Menschen unterstreichen die Notwendigkeit ihres Schutzes. Um den Gewinn eines alten Baumes für das Allgemeinwohl zu ersetzen, sind etwa 400 Jungbäume notwendig. Bäume erfüllen zahlreiche Funktionen: Sie speichern CO2, oder filtern Schadstoffe aus der Luft, was in einer industriell geprägten und von Luftschadstoffen stark beeinträchtigten Stadt wie Friedrichshafen ein Segen ist. Durch die Beschattung versiegelter Flächen beugen sie an heißen Tagen Wärmeinseln vor und kühlen durch ihre Verdunstungsleistung die Umgebungsluft um bis zu vier Grad herab. Schon jetzt steigt die Zahl der Hitzetoten stetig an, Deutschland liegt im internationalen Vergleich an Dritter Stelle. Wie wollen wir ohne großen Baumbestand den zunehmenden Hitzesommern trotzen? Bäume fördern die Gesundheit
des Menschen. Sie wirken gegen Depressionen, stärken die Widerstandskraft bei Stress und tragen zu einer schnelleren Genesung bei. Keine andere Lebensform der Natur trägt mehr zur Gesunderhaltung des Menschen bei.
Friedrichshafen braucht eine konsequente, fachlich kompetente und ernstgemeinte Umsetzung des Schutzes aller Bäume. Baumschutz nur funktionieren, wenn als Basis die allgemein geltenden Regeln für den Baumschutz verbindlich sind. Baumschutz muss gelebt werden. Es reicht nicht aus, ihn nur auf der Webseite der Stadt groß anzupreisen. Es reicht nicht aus, „stets bemüht“zu sein eine grüne Stadt darzustellen! Packen wir es an. Zeigen wir unseren Kindern, dass wir es verstanden haben, uns um unsere Nachwelt zu kümmern. Lasst uns Bäume pflanzen und lasst sie uns schützen! Eine ernstgemeinte Satzung kann den Stein ins Rollen bringen!