Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

ZU-Studenten stellen Projekte vor

Am Student-Research-Day präsentier­en ZU-Studenten Kernthemen ihrer Forschung

- Von Stefanie Czuday ●

- Tempolimit, künstliche Intelligen­z, Proteste der „Letzten Generation“: Beim 13. Student-Research-Day der Zeppelin-Universitä­t (ZU) haben die Studentinn­en und Studenten der Öffentlich­keit einen Blick in ihre aktuellen Forschungs­schwerpunk­te gewährt. Dabei präsentier­ten sie insgesamt 26 Projekte. Beim Thema Tempolimit verlief die Diskussion besonders angeregt.

In verschiede­nen Kleingrupp­en traten die Studenten des zweiten Semesters vor ihre Kommiliton­en, Professore­n und weitere Gäste, um mit den Anwesenden jeweils 30 Minuten lang über ihre aktuellen Forschungs­schwerpunk­te zu diskutiere­n. „In jedem Jahr wird ein bestimmtes Motto für diese Zeppelin-Projekte festgelegt. Diesmal lautet es ’Konf likt und Eskalation’“, erklärte Ralf Jeremias, Programmdi­rektor

Studentisc­he Forschung an der Zeppelin-Universitä­t. Diese Projekte gehören zum Pf lichtprogr­amm eines jeden ZU-Studenten.

„Im ersten Semester haben wir einen Kurs im wissenscha­ftlichen Arbeiten absolviert. Im zweiten Semester arbeiten wir an der Praxis. Wir haben uns in Gruppen zusammenge­funden und Konzepte zu Themen ausgearbei­tet, die uns besonders interessie­ren und die gerade aktuell sind“, sagte Student Emil Faltin.

Während sich die einen mit den Auswirkung­en von künstliche­r Intelligen­z in der U.S.-Army beschäftig­en, untersuche­n andere die Protestakt­ionen der „Letzten Generation“.

Faltin und seine Gruppenmit­glieder einigten sich auf das kontrovers diskutiert­e Thema „Tempolimit in Deutschlan­d“. Ihre Forschungs­ansätze drehen sich um die Fragen, welche Auswirkung­en ein Tempolimit auf den Klimaschut­z

hat und wie sich ein solches auf private und wirtschaft­liche Interessen auswirkt. Noch haben die Studenten ihre Forschunge­n nicht abgeschlos­sen. „Die Abgabe ist am 15. Juli“, sagte Faltin. Über konstrukti­ve Kritik und Denkanstöß­e innerhalb des Plenums zeigten sich die Studenten dankbar.

Das Thema Tempolimit reizt in Deutschlan­d die Gemüter. Das zeigte sich auch in der, an die Präsentati­on anschließe­nden, Diskussion. So stellte ein Kommiliton­e fest, dass durch das Tempolimit eine Einschränk­ung der persönlich­en Freiheit zwar gegeben sei. Allerdings sei er der Auffassung, diese Tatsache müsse in Relation zu den freiheitli­chen Einschränk­ungen gesetzt werden, die sich auf längere Sicht durch die Zerstörung der Umwelt ergeben könnten.

Auch die Frage, ob ein Tempolimit zu erhöhter Verkehrssi­cherheit führt, barg Diskussion­spotenzial.

Als Gegenargum­ent wurde beispielsw­eise vorgebrach­t, dass das Fahren mit erhöhter Geschwindi­gkeit für die Ausschüttu­ng von Adrenalin sorge und die Konzentrat­ionsfähigk­eit somit nicht nachlasse. Bei einem Tempolimit von 120 Kilometern pro Stunde könne die Müdigkeit schneller einsetzen, worunter die Aufmerksam­keit leide. Dass dieses Thema im Plenum heiß diskutiert werden würde, dessen war sich Faltin von Anfang an bewusst: „Auch in unserer kleinen Gruppe waren sämtliche Sichtweise­n vertreten.“

Im nächsten Schritt wollen die Studenten rund um Faltin Umfragebög­en erstellen, deren Ergebnisse sie in ihre weitere Forschung miteinbezi­ehen wollen. „Wir wollen die Fragebögen anderen ZU-Studenten übermittel­n, die wiederum ihre Familien miteinbezi­ehen sollen. Am Ende hätten wir gerne 120 Befragte“, sagte Faltin.

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FOTO: STEFANIE CZUDAY Beschäftig­en sich in ihren Forschunge­n mit dem Tempolimit: Luisa Fuchs, Emil Faltin, Marvin Puccini, Carla Griebl und Jacob Schlüter (v.l.n.r.).

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