Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
ZU-Studenten stellen Projekte vor
Am Student-Research-Day präsentieren ZU-Studenten Kernthemen ihrer Forschung
- Tempolimit, künstliche Intelligenz, Proteste der „Letzten Generation“: Beim 13. Student-Research-Day der Zeppelin-Universität (ZU) haben die Studentinnen und Studenten der Öffentlichkeit einen Blick in ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte gewährt. Dabei präsentierten sie insgesamt 26 Projekte. Beim Thema Tempolimit verlief die Diskussion besonders angeregt.
In verschiedenen Kleingruppen traten die Studenten des zweiten Semesters vor ihre Kommilitonen, Professoren und weitere Gäste, um mit den Anwesenden jeweils 30 Minuten lang über ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte zu diskutieren. „In jedem Jahr wird ein bestimmtes Motto für diese Zeppelin-Projekte festgelegt. Diesmal lautet es ’Konf likt und Eskalation’“, erklärte Ralf Jeremias, Programmdirektor
Studentische Forschung an der Zeppelin-Universität. Diese Projekte gehören zum Pf lichtprogramm eines jeden ZU-Studenten.
„Im ersten Semester haben wir einen Kurs im wissenschaftlichen Arbeiten absolviert. Im zweiten Semester arbeiten wir an der Praxis. Wir haben uns in Gruppen zusammengefunden und Konzepte zu Themen ausgearbeitet, die uns besonders interessieren und die gerade aktuell sind“, sagte Student Emil Faltin.
Während sich die einen mit den Auswirkungen von künstlicher Intelligenz in der U.S.-Army beschäftigen, untersuchen andere die Protestaktionen der „Letzten Generation“.
Faltin und seine Gruppenmitglieder einigten sich auf das kontrovers diskutierte Thema „Tempolimit in Deutschland“. Ihre Forschungsansätze drehen sich um die Fragen, welche Auswirkungen ein Tempolimit auf den Klimaschutz
hat und wie sich ein solches auf private und wirtschaftliche Interessen auswirkt. Noch haben die Studenten ihre Forschungen nicht abgeschlossen. „Die Abgabe ist am 15. Juli“, sagte Faltin. Über konstruktive Kritik und Denkanstöße innerhalb des Plenums zeigten sich die Studenten dankbar.
Das Thema Tempolimit reizt in Deutschland die Gemüter. Das zeigte sich auch in der, an die Präsentation anschließenden, Diskussion. So stellte ein Kommilitone fest, dass durch das Tempolimit eine Einschränkung der persönlichen Freiheit zwar gegeben sei. Allerdings sei er der Auffassung, diese Tatsache müsse in Relation zu den freiheitlichen Einschränkungen gesetzt werden, die sich auf längere Sicht durch die Zerstörung der Umwelt ergeben könnten.
Auch die Frage, ob ein Tempolimit zu erhöhter Verkehrssicherheit führt, barg Diskussionspotenzial.
Als Gegenargument wurde beispielsweise vorgebracht, dass das Fahren mit erhöhter Geschwindigkeit für die Ausschüttung von Adrenalin sorge und die Konzentrationsfähigkeit somit nicht nachlasse. Bei einem Tempolimit von 120 Kilometern pro Stunde könne die Müdigkeit schneller einsetzen, worunter die Aufmerksamkeit leide. Dass dieses Thema im Plenum heiß diskutiert werden würde, dessen war sich Faltin von Anfang an bewusst: „Auch in unserer kleinen Gruppe waren sämtliche Sichtweisen vertreten.“
Im nächsten Schritt wollen die Studenten rund um Faltin Umfragebögen erstellen, deren Ergebnisse sie in ihre weitere Forschung miteinbeziehen wollen. „Wir wollen die Fragebögen anderen ZU-Studenten übermitteln, die wiederum ihre Familien miteinbeziehen sollen. Am Ende hätten wir gerne 120 Befragte“, sagte Faltin.