Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Was „Schulewirtschaft“ Schülern bringt
Reflexion, Austausch und Neustart für Bildungspartnerschaften am Bildungszentrum Buch
- Seit 2011 gibt es am Bildungszentrum Meckenbeuren das Projekt Bildungspartnerschaft, bei dem Unternehmen und Schule eng zusammenarbeiten. Das vom Netzwerk „Schulewirtschaft Baden-Württemberg“getragene Vorhaben hat zum Ziel, Schülerinnen und Schüler im Berufsfindungsprozess durch Information und Praktika zu unterstützen und sie zu einer beruf lichen Ausbildung zu motivieren. Aktuell konnten beim Bildungszentrum weitere sieben Bildungspartner generiert werden. In einer kleinen Feier wurden nun die Beitrittsurkunden ausgehändigt.
„Sie als langjährige oder neue Bildungspartner geben den Schülerinnen und Schülern einen anschaulichen, altersgerechten und fachlich hochwertigen Einblick in die verschiedenen Branchen“, sagt Rektorin Ulrike Wiedmann. Man profitiere vom gegenseitigen Austausch, was für die jungen Leute bezüglich der Berufsfindung sehr wichtig sei.
Auch Landrat-Stellvertreter Christoph Keckeisen verwies auf die verpflichtende Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern den Übergang ins Berufsleben optimal zu ermöglichen. Was alle Branchen indes eine sei der Fachkräftemangel. Dieser wiederum biete den jungen Menschen optimale Berufsausbildungs- und Studienmöglichkeiten. Hier setze „Schulewirtschaft“an der richtigen Stelle an, so der Erste Landesbeamte.
Es zeige sich immer wieder, wie groß die Barriere zwischen Jugendlichen und Berufswelt sein könne, sagt Bürgermeister Georg Schellinger. Umso wichtiger sei das „Heranführen der Jugendlichen an einen Ausbildungsberuf “. Das Bildungszentrum Meckenbeuren sei hier mit viel Engagement und Leidenschaft zugange, lobte er die Aktivitäten des „Netzwerkes Schulewirtschaft“und der Lehrer vor Ort. Ein sehr gutes Format sei dabei die „Bildungspartnerschaft“, welches dem vielfältigen Engagement der Firmen wie der Schule einen Rahmen gebe. Er freue sich als Bürgermeister, dass mit dem Landratsamt und der Gemeindeverwaltung nun auch zwei Behörden mit von der Partie seien, seien doch die Herausforderungen dieselben wie beim Einzelhandel, dem Handwerk oder der Industrie. Die Bildungspartnerschaften nannte er eine langfristige wie wertvolle Investition in den Berufsnachwuchs und den Arbeitsmarkt der Region.
Das Projekt Bildungspartnerschaft wird organisiert von Hanim Heim und Simone Laudon von der Kontaktstelle „Schulewirtschaft“Friedrichshafen. Vor Ort sind es Konrektor Alexander Walker sowie Lehrerin Simone Dechert. Die Vergabefeier habe der Schule eine wichtige Plattform geboten, sich den Betrieben gegenüber wertschätzend zu zeigen, betonte sie. Betriebe könnten berufsspezifische Themen in die Schule tragen und in einer Weise bearbeiten, wie dies aus der Schulpraxis heraus nicht möglich sei.
Alexander Walker sieht die jüngste Veranstaltung als Ref lexion, Austausch und Neustart zugleich. Es gehe auch künftig darum, wie sich Unternehmen möglichst gewinnbringend in der Schule einbringen könnten und umgekehrt. Man freue sich über die neuen Bildungspartner Winterhalter, Möbel Block, ZF Friedrichshafen, RAFI Berg, Rewe sowie Landratsamt und Gemeindeverwaltung.
Langjährige Partner des Bildungszentrums sind IFM Tettnang (15 Jahre), Rolls Royce Friedrichshafen sowie die Stiftung Liebenau und SMW Autoblock (alle zehn Jahre). Als äußerst erfreulich sieht es der Konrektor, dass seine Schule auf eine überdurchschnittlich hohe Übergangsquote in die beruf liche Ausbildung verweisen könne.