Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Klopp: Habe Übung darin, Niederlage­n zu verarbeite­n

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(dpa) - Zehn Jahre nach dem verlorenen Champions-League-Finale mit Borussia Dortmund gegen den FC Bayern blickt Jürgen Klopp ohne Groll zurück. „Ich bin niemand, der lange grübelt und nach Gründen sucht. Das größte Problem 2013 war für uns Dortmunder, dass man Champions-League-Finals nicht so oft im Leben spielt. Es fühlte sich nach einer Once-in-a-Lifetime-Gelegenhei­t an. Und es dann nicht zu schaffen war richtig hart“, sagte Klopp dem „Kicker“. Der Erfolgscoa­ch erreichte danach drei weitere Male mit dem FC Liverpool das Königsklas­sen-Finale, konnte aber nur eines gewinnen. „So ein Finale zu erreichen fühlt sich sensatione­ll an. Es zu verlieren, und das in meinem Fall leider dreimal, ist nicht vergnügung­ssteuerpf lichtig“, so Klopp: „Wenn jemand Übung darin hat, Niederlage­n zu verarbeite­n, große Niederlage­n, dann bin ich das.“Das nage aber nicht an seinem Selbstvert­rauen. „Es einmal zu gewinnen, wie 2019 mit Liverpool gegen Tottenham, hat dann schon geholfen, um mit der Geschichte fein zu sein.“

Laut Klopp war der deutsche Fußball 2013 auf einem guten Weg. „Dortmund und Bayern hatten zwei ausgezeich­nete Mannschaft­en. Der Zweikampf, den wir uns lieferten, war eine coole Momentaufn­ahme“, die durch die WM 2014 fortgesetz­t wurde. Die deutsche Dominanz sei aber nicht von Dauer gewesen. „So wie wir mit Dortmund die Bayern reizten, reizten Dortmund und Bayern andere Ligen in Europa.“Der BVB habe den FC Bayern mit seinen Erfolgen zu größeren Leistungen getrieben. „Wenn man die Bayern reizt, schlagen sie in Dekaden zurück. Sie haben ihren Stil verändert, spielten intensiver, sie waren angestoche­n und haben eine Schippe draufgepac­kt. Sie mussten ihre Wut in Leistung umwandeln – das haben sie getan.“

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