Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Keine Lust auf Spannung

Mit einem Sieg gegen Hoffenheim und Ex-Trainer Matarazzo wäre der VfB Stuttgart gerettet

- Von Maximilian Wendl

(dpa) - Es war das Spiel, das Chris Führich gebraucht hat. Mit einem Tor und zwei Vorlagen sorgte der Joker nach zuletzt schwierige­n Wochen dafür, dass der VfB Stuttgart vor dem letzten Spieltag wieder alles in der eigenen Hand hat. „Wir nehmen das Positive mit“, sagte Führich nach dem befreiende­n 4:1 (1:1)-Erfolg beim FSV Mainz 05 und dem damit verbundene­n Sprung des VfB auf Rang 15. „Das ist ein sehr guter Schwung, den wir mitnehmen können und am nächsten Wochenende werden wir dann alles daransetze­n, den Klassenerh­alt fix zu machen.“Daheim gegen die TSG Hoffenheim wollen sich die Schwaben am Samstag (15.30 Uhr/Sky) retten. Nur mit einem Sieg beim Saisonfina­le gegen den bis Oktober noch beim VfB angestellt­en Ex-Trainer Pellegrino Matarazzo und die TSG ist den Stuttgarte­rn der Ligaverble­ib nicht mehr zu nehmen. Bei einem Remis oder einer Niederlage sind sie auf Schützenhi­lfe angewiesen.

„Wir wollen natürlich möglichst wenig Spannung aufkommen lassen“, sagte Coach Sebastian Hoeneß. Nur einen Zähler liegt der VfB vor dem FC Schalke 04, der wieder auf den vorletzten Platz zurückgefa­llen ist. Der VfL Bochum liegt punktgleic­h mit Stuttgart dazwischen auf dem Relegation­srang, hat aber das deutlich schlechter­e Torverhält­nis.

„Die ganze Konzentrat­ion ist jetzt schon auf das Spiel gegen Hoffenheim gerichtet“, sagte Sportdirek­tor Fabian Wohlgemuth. Zuvor war der Kraftakt seiner Mannschaft belohnt worden. Nach einem frühen Rückstand durch Marcus Ingvartsen (23. Minute) traf Kapitän Wataru Endo noch vor der Pause zum Ausgleich (41.). Serhou Guirassy brachte den VfB per Kopf nach einer Ecke von Führich in Führung (64.). Das 3:1 erzielte der flinke Offensivsp­ieler selbst und auch den Treffer von Tanguy Coulibaly zum Endstand legte Führich auf.

„Ich bin super reingekomm­en“, sagte der 25-Jährige. „Gott sei Dank konnte ich der Mannschaft helfen. Genau das habe ich mir vorgenomme­n. Wir wissen

aber auch, wie wichtig das Spiel gegen Hoffenheim ist. Es kann immer noch alles passieren.“Für Hoeneß, der im April den Trainerpos­ten

vom glück- und letztlich auch erfolglose­n Bruno Labbadia übernommen hatte, geht es in der Woche nun darum, die richtige

Mischung zu finden. „Das ist eine Situation, die wir richtig gut einordnen müssen“, sagte der 41Jährige. „Ich habe bei den Jungs in der Kabine aber keine übertriebe­ne Euphorie gesehen. Ich habe schon richtiges Vertrauen in die Jungs, dass sie wissen, was wir jetzt brauchen.“

In der Vorsaison rettete sich der VfB ebenfalls erst am letzten Spieltag. Damals war die Ausgangsla­ge bescheiden­er, da die Stuttgarte­r als Tabellen-16. in den Spieltag gegangen waren. Erst in der vierten Minute der Nachspielz­eit sorgte Endo für die Erlösung.

Die Erfahrunge­n aus der Vorsaison und auch dieser kniff ligen Spielzeit könnten sich jedoch als Pluspunkt entpuppen. „Das kann ein Vorteil sein, dass wir in den letzten Monaten mit dem Rücken zur Wand standen. Wir haben dann immer nachgewies­en, dass wir bereit sind“, sagte Wohlgemuth. „Wir hatten die Chance, unsere Ausgangsla­ge erheblich zu verbessern und Boden gutzumache­n auf die Konkurrenz, und diese Chance haben wir eindrucksv­oll genutzt.“

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FOTO: SCHEIBER/IMAGO Die Ausgangsla­ge vor dem 34. Spieltag ist besser als im letzten Jahr. Chris Führich (li.) schöpft neuen Mut.

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