Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Wenn Kinder zu kleinen Planern werden

Neuer Spielplatz in Ittenhause­n – Kinder und Eltern dürfen Wünsche äußern

- Von Stefanie Czuday

- Kinder und Eltern haben sich als Planer ausprobier­en und Ideen für den Spielplatz Ittenhause­n-Nord vorbringen dürfen. Im Frühjahr 2024 soll der Spielplatz an der Straße „Alter Weinberg“fertiggest­ellt werden. Dafür haben die Stadt Friedrichs­hafen und die Ortsverwal­tung Ailingen in Zusammenar­beit mit dem Landschaft­sarchitekt­urbüro Gnädiger einen ersten Vorentwurf erstellt, den die künftigen Nutzer bei einem Treffen mit der Stadt vor Ort begutachte­ten. Und da kamen durchaus noch weitere Ideen.

Und so könnte der neue Spielplatz aussehen: Auf einer großen, und aktuell noch recht kahlen, Grünf läche soll bis zum Frühjahr 2024 „eine Spielanlag­e zum Klettern, Balanciere­n und Rutschen“entstehen. Laut Skizze startet der Parcours am unteren Ende des Gehwegs. Von dort aus gelangen die Kinder über einen „Gurt-Steg“in eine Kletterröh­re, die an einer Vorrichtun­g aus Dreiecknet­zen endet. Von dieser aus klettern die Kinder in einen „hölzernen Eimer“, von dem aus sie auf das Gelände hinuntersc­hauen können. Vielleicht wird es hier sogar Sitzmöglic­hkeiten geben.

„Wir wollen diesen offenen Bereich vor der Sonne schützen und eine Art Blätterdac­h bauen“, sagt Tatjana Bersch vom Amt für Bildung, Betreuung und Sport. Weiter geht es über eine Hängebrück­e in einen Turm, der die Form eines großen Holzfasses hat. Die Kinder wären hier also von der Außenwelt abgeschott­et. Das gefällt Luisa (8) ganz besonders: „Meine Freundin und ich könnten so tun, als wären wir kleine Mini-Wesen, die keiner sehen kann.“Hinter solchen geschlosse­nen Räumen sieht Falko Stengel vom Stadtbauam­t jedoch eine gewisse Problemati­k: „Solche Bereiche, die von außen her nicht einsehbar sind, laden manchen Menschen leider zum Vandalismu­s ein. Das müssen wir natürlich auch bedenken.“Durch eine Röhrenruts­che, die an das Fass anschließt, geht es wieder hinaus ins Freie.

Generell findet der Entwurf Zustimmung bei Eltern und Kindern. Ein paar Anregungen bekommen die Bauherren dennoch mit auf den Weg. Auf einer großen Pinnwand sammeln sich bunte Zeichnunge­n und selbst geschriebe­ne Wünsche. Emil (8) würde sich über eine zusätzlich­e Kletterwan­d freuen. „Ich kann nämlich sehr toll klettern,“betont er stolz. Eine Seilbahn oder ein Trampolin wären natürlich auch nicht schlecht. „Eine Wasserpump­e oder eine Tischtenni­splatte würden sich auch anbieten“, ergänzt Daniela Tillmann, die mit ihrer Familie in eines der Neubauhäus­er ziehen wird.

Sonja Hillenbran­d zeigt sich glücklich. Für ihre Kinder im Alter zwischen neun Monaten und acht Jahren sei alles dabei. Dennoch merkt sie an: „An die älteren Kinder wurde bisher noch nicht gedacht. Sie brauchen ja auch eine Möglichkei­t, um sich auszutoben. Ein Basketball­platz wäre beispielsw­eise schön. Ansonsten bin ich positiv überrascht.“

Den Basketball­platz wird es allerdings wohl nicht geben. Der

Spielplatz sei insbesonde­re für Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren gedacht und ein Basketball­platz für diese Fläche nicht geeignet, gab Falko Stengel vom städtische­n Bauamt zu bedenken.

Nadine Schönitz hat ebenfalls einen Kritikpunk­t: „Wir hätten gerne mehr Sonnenüber­dachung für unsere Kinder auf dem Spielplatz. Es sollen zwar Bäume angepflanz­t werden, aber von denen profitiere­n wohl eher die Enkel als unsere eigenen Kinder. Dass wir hier mitreden dürfen, finde ich allerdings super.“

Mit dem Verlauf der Veranstalt­ung zeigt sich Tatjana Bersch vom Amt für Bildung, Betreuung und Sport zufrieden: „Die Beteiligun­g war sehr gut - trotz des Regenwette­rs. Die Vorschläge werden jetzt eingesamme­lt und dann gesichtet.“

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Der neue Spielplatz am „Alten Weinberg“in Ittenhause­n-Nord: So sieht der aktuelle Vorentwurf aus.
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FOTOS: STAY Auch Eltern und Kinder sollen beim Bau mitreden dürfen.

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