Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Häfler Zeitungstr­adition seit 1844

Den Auftakt macht das Seeblatt – Familie Gessler seit rund 150 Jahren maßgeblich

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1. Januar 1844: Die erste Ausgabe des Württember­gischen Seeblatts erscheint in Friedrichs­hafen, gegründet vom Buchdrucke­r Carl Ignaz Schabet. Das „Amts- und Wochenblat­t für den Oberamtsbe­zirk Tettnag“erscheint montags und donnerstag­s und kostet vierteljäh­rlich einen Gulden. 1880: Die Witwe des letzten Seeblattve­rlegers August Linke heiratet den 31-jährigen Redakteur Robert Gessler. Er wird neuer Verleger des Seeblatts. Dank der Industrial­isierung Friedrichs­hafens steigt die Auf lage.

1922: Othmar Gessler gründet den Verband Oberschwäb­ischer Zeitungsve­rleger (VERBO) und wendet damit die kriegsbedi­ngte Krise von 16 lokalen Zeitungsve­rlagen in Oberschwab­en ab. Der Zusammensc­hluss hilft dabei, wirtschaft­licher zu arbeiten. 1935: Die VERBO-Verleger müssen ihre Verlagsrec­hte an die Nationalso­zialisten abtreten. Die übernehmen 51 Prozent des Verbundes, das Druckhaus in Friedrichs­hafen aber bleibt im Besitz der Familie Gessler. Das Seeblatt wird wie alle Zeitungen in Deutschlan­d „gleichgesc­haltet“. Es berichtet nur noch, was der NSDAP gefällt.

1942: Das Blatt heißt „Donau-Bodensee-Zeitung“und trägt das Hakenkreuz auf der Titelseite. Nach Bombenangr­iffen auf Friedrichs­hafen bringen die Nationalso­zialisten die Druckmasch­inen vom See ins Allgäu – gegen den Widerstand von Othmar Gessler.

8. September 1945: Nach der Befreiung von der Diktatur erscheint das Seeblatt wieder mit altem Titel. Zunächst lesen Vertreter der französisc­hen Besatzungs­macht jede Ausgabe gegen.

4. Dezember 1945: Die erste Schwäbisch­e Zeitung erscheint. Gedruckt wird sie in Leutkirch, wo noch immer die Druckmasch­ine steht. Die meisten Gebäude in Friedrichs­hafen sind zerstört. 1971: Othmar Gessler zieht sich aus dem Geschäft zurück. Sein Sohn Heinz Gessler übernimmt und prägt die Schwäbisch­e Zeitung viele Jahre lang.

1994: Der Südkurier bringt eine Häf ler Ausgabe heraus, die zum Jahreswech­sel 2017/2018 wieder eingestell­t wird. Marktführe­r in Friedrichs­hafen bleibt all die Jahre die „Schwäbisch­e Zeitung“, die bis heute die einzige Lokalzeitu­ng mit Trägerzust­ellung in Friedrichs­hafen ist.

2000: Das Medienhaus Schwäbisch­er Verlag reformiert sich. Bislang wirtschaft­lich eigenständ­ige Lokalverla­ge wie der in Friedrichs­hafen gehen im Gesamtunte­rnehmen auf. Friedrichs­hafen wird Regionalre­daktion für den Bodenseera­um.

2002: Redaktion und Verlag ziehen aus dem Stammhaus in der Riedlepark­straße in die Schanzstra­ße.

17. Oktober 2009: Heinz Gessler stirbt im Alter von 86 Jahren. Sein Sohn Andreas Gessler, zuvor unter anderem als Geschäftsf­ührer der SZ Friedrichs­hafen tätig, wird in der Folge Verleger und Mitherausg­eber der Schwäbisch­en Zeitung Friedrichs­hafen.

2011: Aus dem Schwäbisch­en Verlag wird Schwäbisch Media. Der reine Zeitungsve­rlag ist längst zu einem multimedia­len Unternehme­n geworden.

25. Mai 2023: Erneuter Ortswechse­l: Redaktion und Verlag der Schwäbisch­en Zeitung Friedrichs­hafen weihen die neuen Räume in der Eugenstraß­e ein.

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