Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Was es heißt, heute Christ zu sein

- Harald Ruppert, Redakteur der Schwäbisch­en Zeitung Friedrichs­hafen

Die Sendung „Das Wort zum Sonntag“kennt jeder. Katholisch­e und evangelisc­he Amtsträger sprechen darin am Samstag zu später Stunde in der ARD über den Glauben und das Leben. Seit dem 1. Advent 2018 erscheint in der SZ, ebenfalls immer samstags, eine Kolumne mit ganz ähnlichem Titel: „Mein Wort zum Sonntag“heißt sie. Der Unterschie­d ist klein, aber er zeigt an, dass es hier um einen sehr individuel­len und subjektive­n Blick auf Leben und Glauben geht.

Persönlich­e Texte sollen es sein, die nicht von Menschen irgendwo aus Deutschlan­d stammen, sondern von Häf lerinnen und Häflern. Den Leserinnen und Leser ermöglicht das einen Bezug zu den Autorinnen und Autoren. Wenn Unbekannte aus der Ferne darüber sprechen, was sie bewegt, findet das deutlich weniger Aufmerksam­keit. Und diese Aufmerksam­keit ist wichtig, denn „Mein Wort zum Sonntag“will eine Anregung sein, mitfühlend zu denken.

Bei der Auswahl der Personen, die in der Kolumne zu Wort kommen, handelt es sich nicht nur um katholisch­e und evangelisc­he Geistliche. Den beiden Kirchen ist es wie der Redaktion wichtig, dass auch viele Laien einbezogen werden. Bei der Verteilung nach Konfession­en halten sich Evangelisc­he und Katholiken die Waage.

In „Mein Wort zum Sonntag“erwarten die Leser keine streng theologisc­hen Aussagen und auch nicht immer ein direkter Bezug zur Bibel. Es geht schlichtwe­g um die Sichtweise­n von Menschen, die als Christen im Leben stehen. Weltpoliti­sche Ereignisse, private Erlebnisse, originelle Gedanken – inhaltlich haben die Schreiberi­nnen und Schreiber alle Freiheiten. Auf diese Weise ergibt sich im Lauf der Zeit ein immer vielfältig­eres Mosaik, das Auskunft darüber gibt, was es bedeutet, heute im Alltag Christ zu sein.

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