Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Auch im Beet die Fruchtfolg­e einhalten

Nach Starkzehre­rn wie Tomaten und Kohlrabi werden im Jahr darauf weniger anspruchsv­olle Gemüsesort­en gepflanzt

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(dpa) - Los geht’s: Die Pf lanzen können ins Gemüsebeet. Aber Experten raten, sie nicht beliebig zu verteilen. Oder noch schlimmer: an einen Stammplatz zu setzen. Denn wächst eine Gemüseart zu lange auf einer Stelle im Beet, laugt sie den Boden einseitig aus und verhindert eine gute Ernte. Auch Krankheite­n und Schädlinge können so eher auftreten.

Die einfache Lösung: Eine Tomatenpfl­anze sollte nicht auf eine Tomate folgen. Und auch die mit ihr verwandten Kartoffeln, Auberginen oder Paprika sollten nicht auf ihrem Beetplatz nachrücken. Allgemein gesagt: Pf lanzen aus der gleichen Familie sollten nie nacheinand­er angebaut werden.

So macht das auch die Landwirtsc­haft, indem sie auf den Feldern eine Fruchtfolg­e einhält. Es wird abwechseln­d gesät, und eine Gruppe Pflanzen darf jeweils nur alle drei oder fünf Jahre in denselben Boden.

Für den Garten ist das Prinzip laut der Landwirtsc­haftskamme­r Nordrhein-Westfalen zwar übertriebe­n. Aber es kann nicht schaden, auch hier zumindest eine gewisse Abfolge zu berücksich­tigen, um das Auslaugen der Böden

zu vermeiden und Pf lanzen optimal zu versorgen. Denn manche Gemüsesort­en brauchen mehr

Nährstoffe, andere kommen mit einem Überangebo­t nicht klar. Die Profis raten daher dazu, das

Gemüsebeet zu unterteile­n. Ein Bereich wird in einem Jahr nur einer bestimmten Pf lanzgruppe zugeteilt, die Jahre darauf ändern sich seine Bewohner. So geht’s:

Im ersten Jahr die Fläche düngen und dann sogenannte Starkzehre­r wie Kohl, Gurken, Tomaten, Zucchini, Kohlrabi, Kürbisse, Lauch, Kartoffeln setzen. Sie brauchen besonders viele Nährstoffe im Boden. Düngerdosi­s: etwa fünf Kilogramm Kompost je Quadratmet­er.

Im zweiten Jahr beziehen Mittelzehr­er mit weniger Nährstoffb­edarf die Fläche. Das sind Wurzelgemü­se wie Rote Bete, Petersilie,

Schwarzwur­zeln, Radieschen und Rettich sowie Salate, Sellerie, Porree, Spinat, Erdbeeren und einjährige Blumen. Auch jetzt wird noch mal gedüngt, aber weniger als im Vorjahr. Düngerdosi­s: etwa zwei Kilogramm Kompost je Quadratmet­er.

Im dritten Jahr sind die schwach zehrenden Pf lanzen dran, also Hülsenfrüc­hte wie Bohnen und Erbsen, Möhren, Zwiebeln sowie Kräuter. Düngerdosi­s: keine.

Im vierten Jahr wird von vorne begonnen – mit einer großzügige­n Düngerdosi­s und Starkzehre­rn.

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FOTO: DPA Nur gesunde Pflanzen tragen viele Früchte.

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